Kar- und Ostertage von Gewalt überschattet

8. April 2013 in Weltkirche


Kirche in Not: Gewalt und Plünderungen in der Zentralafrikanischen Republik - Seit dem Staatsstreich vom 24. März 2013 durchziehen islamistische Rebellen das Land, Privathäuser plündern und auch vor Kircheneinrichtungen nicht Halt machen.


München (kath.net/KIN) Gewalt und Plünderungen haben in der Diözese Bangassou in der Zentralafrikanischen Republik die Karwoche und das Osterfest überschattet. In einem Schreiben an das weltweite katholische Hilfswerk "Kirche in Not" berichtet der Comboni-Missionar und Bischof von Bangassou, Juan José Aguirre, wie seit dem Staatsstreich vom 24. März 2013 islamistische Rebellen das Land durchziehen, Privathäuser plündern und auch vor Kircheneinrichtungen nicht Halt machen.

Besonders schmerzlich treffe die Kirche nach Angaben des Bischofs der Verlust ihrer Fahrzeuge. "In einer Region ist uns kein einziges Auto und auch kein Motorrad übrig geblieben", schreibt er. "Dabei haben die Mitbrüder dort 40 Kapellen zu betreuen, die viele Kilometer auseinander liegen." Einer der Mönche habe 60 Kilometer zu Fuß zu einer Gemeinde zurücklegen müssen, um mit den Gläubigen Ostern zu feiern. Noch schlimmer sei eine Niederlassung des Spiritaner-Ordens betroffen gewesen. "Zwei Nächte hintereinander wurden die Ordensleute mit Äxten und Macheten bedroht und mussten fliehen", erklärt Bischof Aguirre.

Dramatische Szenen spielten sich am Tag des Staatsstreichs gegen Ende der Palmsonntagsmesse in der Landeshauptstadt Bangui ab. Bischof Aguirre wurde Augenzeuge, wie Putschisten in die neben dem Präsidentenpalast gelegene Kathedrale eindrangen, um von den Gläubigen Auto- und Motorradschlüssel zu erpressen. "Die Rebellen begannen, mit Maschinenpistolen in die Decke zu schießen. Die Menschen warfen sich auf den Boden in Deckung. Es wurde so lange geschossen, bis alle ihre Fahrzeugschlüssel abgeliefert hatten", schreibt Bischof Aguirre.

Seit mehr als 20 Jahren tobt ein Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik, die als das zweitärmste Land der Welt gilt. Seit 2002 hat "Kirche in Not" dort 240 Projekte mit rund 2,5 Millionen Euro unterstützt. Die Hilfe war unter anderem für die Existenzsicherung von Seelsorgern, der Anschaffung von PKWs und Motorrädern sowie für verschiedene Bau- und Weiterbildungsmaßnahmen bestimmt. Unterstützt wurden unter anderem auch 15 Priester, die in Europa ein Postgraduiertenstudium absolviert haben.

"Kirche in Not" hilft der Kirche in der Zentralafrikanischen Republik auch unter diesen schwierigen Umständen beim Erhalt ihrer pastoralen Strukturen. Spenden sind online möglich unter:

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Empfänger: KIRCHE IN NOT
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BLZ: 750 903 00
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Verwendungszweck: Zentralafrikanische Republik

Bischof Juan Jose Aguirre (c) KIRCHE IN NOT


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