EKD: Ermittlungsverfahren gegen Prälat Felmberg

17. April 2013 in Deutschland


Pressesprecher: „Fragen der Lebensführung“ sollen geklärt werden


Berlin/Hannover (kath.net/idea) Ein disziplinarisches Ermittlungsverfahren hat der Rat der EKD gegen seinen Bevollmächtigten bei der Bundesrepublik Deutschland und Europäischen Union, Prälat Bernhard Felmberg (Foto), eingeleitet. Das bestätigte EKD-Pressesprecher Reinhard Mawick (Hannover) der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) am 16. April. Es gehe um „Fragen der Lebensführung“, so Mawick.

Bei den Vorwürfen soll es um Beziehungen gehen, die Prälat Felmberg zu Mitarbeiterinnen in der Spitze der Evangelischen Kirche unterhalten haben soll, berichtete die Bild-Zeitung. SMS-Verkehr und E-Mails, deren Inhalt angeblich schon in Bischofskreisen kursieren, sollen zu den Ermittlungen geführt haben. Von seiner Ehefrau lebe der 47-Jährige inzwischen getrennt.

„Dieses disziplinarische Ermittlungsverfahren dient der Aufklärung des Sachverhaltes. Mit Rücksicht auf das laufende Verfahren nehmen wir zu Gerüchten und Spekulationen nicht weiter Stellung“, erklärte Mawick gegenüber idea.

Felmberg ist seit Februar 2009 Bevollmächtigter des Rates der EKD und damit Chef-Lobbyist der evangelischen Kirche bei der Bundesregierung und der Europäischen Union. Das Amt wurde 1949 geschaffen. Felmberg ist der fünfte „evangelische Botschafter“ nach den Bischöfen Hermann Kunst (1907-1999), Heinz-Georg Binder (1929-2009), Hartmut Löwe (77) und Prälat Stephan Reimers (69).

Felmberg war bis 2002 als Bundesgeschäftsführer des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU tätig. Danach wurde er zum Ausbildungsdezernenten der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ernannt. Er war auch Beauftragter seiner Landeskirche für die Sportarbeit und brachte das Projekt „Kapelle im Berliner Olympia-Stadion“ voran. Sie wurde zur Fußballweltmeisterschaft 2006 eröffnet.

Foto Prälat Felmberg: (c) EKD


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