An Unterschriftenaktion für Embryonenschutz beteiligen

10. Juli 2013 in Aktuelles


Evangelische Allianz und Freikirchen unterstützen die Initiative „Einer von uns“


Bad Blankenburg (kath.net/idea) Die Deutsche Evangelische Allianz hat alle Christen aufgerufen, sich an der Unterschriftensammlung der europäischen Bürgerinitiative „Einer von uns“ zu beteiligen. Sie will erreichen, dass die EU-Kommission die Vergabe von EU-Geldern für Experimente an Embryonen stoppt. Bei den Forschungen, von denen sich Wissenschaftler Therapiemöglichkeiten für bislang als unheilbar eingestufte Krankheiten erhoffen, werden Embryonen getötet. Damit sich die EU-Kommission mit dem Anliegen befasst, müssen bis Oktober insgesamt eine Million Unterschriften in einem Viertel aller EU-Mitgliedsstaaten gesammelt werden. Aktuell liegt die Zahl in der EU bei 710.000 (Stand: 9. Juli) und in Deutschland bei 25.000 (erforderlich sind 75.000).

Die Bürgerinitiative beruft sich auf ein Urteil des Europäische Gerichtshofs vom Oktober 2011, wonach das menschliche Leben mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginnt. „Nun gilt es insgesamt für die Rechtsgemeinschaft in der Europäischen Union die notwendigen Folgerungen zu ziehen“, erklärte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart). Deshalb habe der Geschäftsführende Vorstand dieser evangelikalen Dachorganisation einstimmig beschlossen, das Bürgerbegehren „Einer von uns“ zu unterstützen, heißt es in einer Mitteilung der Allianz-Zentrale im thüringischen Bad Blankenburg. Denn der Embryonenschutz sei in Europa bei weitem nicht gewährleistet.

Den Lebensschutz in der Forschung durchsetzen

Der unbedingte Schutz menschlichen Lebens müsse sich insbesondere in der Forschung und der Medizinethik durchsetzen. Die Initiative fordert, dass die EU keine Gelder mehr gibt für die Forschung mit embryonalen Stammzellen und des Klonens. Außerdem dürften keine Organisationen und Programme finanziert werden, die „Abtreibung als Mittel der Bevölkerungskontrolle und der Familienplanung unter dem wohlklingenden Begriff der ‚sexuellen und reproduktiven Gesundheit‘ im öffentlichen Gesundheitswesen und in der Entwicklungshilfe“ propagierten. Unterstützt wird die Unterschriftenaktion unter anderen auch vom Vorstand der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, der Leitung des Bundes Freier evangelischer Gemeinden und dessen lebensethischer Initiative ProVita. Einzelpersonen können den Appell direkt im Internet unterschreiben (www.1-von-uns.de ); für Gruppen gibt es dort Sammellisten.

Österreich hat sein Quorum bereits mehr als zweimal erfüllt.

Auch einige katholische Bischöfe haben schon zur Beteiligung aufgerufen. Im Gegensatz etwa zur Österreichischen Bischofskonferenz und anderen nationalen Bischofskonferenzen Europas gab aber die Deutsche Bischofskonferenz bisher noch kein Votum ab.

Aufgrund vieler Lesernachfragen hat kath.net die Deutsche Bischofskonferenz am 22.6.2013 um ihre Einschätzung angefragt. Wir werden weiter berichten.


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