Missbrauchsbeauftragter fordert zentrale Aufarbeitungsstelle

21. August 2013 in Deutschland


Der Missbrauchsbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, appellierte an die Grünen, dass bei der Aufarbeitung der Rolle pädophiler Strömungen in der Partei auch Betroffene Gehör finden müssten


Berlin (kath.net/KNA) Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hat seine Forderung nach einer zentralen Aufarbeitungsstelle bekräftigt. Es reiche nicht aus, wenn nur die betroffenen Institutionen ihre Skandale untersuchten, sagte Rörig der «Welt» (Mittwoch).

«Aufarbeitung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe», so der Missbrauchsbeauftragte. Sie müsse etwa auch den familiären Bereich mit in den Blick nehmen. Dazu sei eine neue unabhängige Kommission notwendig. Diese solle ab der kommenden Legislaturperiode ihre Arbeit aufnehmen, Ausmaß und Folgen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen untersuchen sowie die verschiedenen Tatorte wie Familie oder Schule in den Blick nehmen. «Dann können wir gezielt bessere Schutzvorkehrungen treffen», so der Bundesbeauftragte für Missbrauchsfragen.

Zudem appellierte er an die Grünen, dass bei der Aufarbeitung der Rolle pädophiler Strömungen in der Partei auch Betroffene Gehör finden müssten. Dazu müssten auch Psychologen hinzugezogen werden. Rörig warnte davor, nur Parteipapiere zu prüfen. «Aufarbeitung muss nicht in einem Expresstempo stattfinden.»

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