Koptische Gemeinde erlebt größte Flüchtlingswelle

8. Oktober 2013 in Weltkirche


Düsseldorf: Rund 500 Familien suchen Kontakt zur größten Gemeinde in NRW - Die geflohenen Christen haben oft Schreckliches erlebt, darunter Todesdrohungen, Verfolgung, Folterungen oder die Zwangsislamisierung von Familienmitgliedern.


Düsseldorf (kath.net/idea) In den vergangenen zwölf Monaten haben rund 500 christliche Flüchtlingsfamilien aus dem Nahen Osten den Kontakt zur koptischen Gemeinde St. Marien in Düsseldorf gesucht. So viele seien es noch nie gewesen, sagte Gemeindesprecher Christian Gerges (Düsseldorf) der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Ein Großteil der Flüchtlinge komme aus Ägypten, einige aus dem Irak oder aus Syrien. Die 1992 geweihte Kirche St. Marien ist die größte koptische Gemeinde in Nordrhein-Westfalen. Wie Gerges erläuterte, bleiben nicht alle Flüchtlinge in der Gemeinde; viele Familien würden auf Asylantenunterkünfte in ganz Nordrhein-Westfalen verteilt. Die Gemeinde hilft und berät bei Behördengängen, unterstützt die Kinder bei ihren Hausaufgaben und bietet Seelsorge an.

Laut Gerges haben die geflohenen Christen oft Schreckliches erlebt, darunter Todesdrohungen, Verfolgung, Folterungen oder die Zwangsislamisierung von Familienmitgliedern. Die Flüchtlingswelle stelle die Gemeinde und ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter vor große Herausforderungen. Ihre Räume seien mittlerweile viel zu klein. Man stehe deswegen im engen Austausch mit evangelischen Kirchengemeinden, um bald deren Räume mitzunutzen. Mit einem Rückgang der Flüchtlingszahlen rechnet Gerges in naher Zukunft nicht.


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