FDP dringt auf umfassende Reformen von Kirche und Staat

22. Oktober 2013 in Deutschland


Designierter FDP-Chef Christian Lindner: Dass etwa Bischöfe Beamtenbezüge erhielten, passe «genauso wenig in die Zeit wie das kirchliche Arbeitsrecht, das das Privatleben der Beschäftigten zensiert».


Osnabück (kath.net/KNA) Angesichts der Debatte um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst fordert die FDP eine umfassende Reform des Verhältnisses von Staat und Kirche. Zwar habe sich im Grundsatz die Kooperation von Staat und Religionsgemeinschaften in Deutschland bewährt, sagte der designierte FDP-Chef Christian Lindner der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstag). «Allerdings sind die über 200 Jahre alten Staatsleistungen an die Kirchen überholt.» Diese sollte man «dringlich ablösen». Dass etwa Bischöfe Beamtenbezüge erhielten, passe «genauso wenig in die Zeit wie das kirchliche Arbeitsrecht, das das Privatleben der Beschäftigten zensiert».

Die sogenannten altrechtlichen Staatsleistungen umfassen unter anderem die staatliche Übernahme der Gehälter von Bischöfen, Domherren und - in wenigen Fällen - auch Zuschüsse zu Pfarrergehältern. Insgesamt machen diese Leistungen nach Angaben von Kirchenrechtlern rund 450 Millionen Euro für beide Kirchen pro Jahr aus. Mittlerweile gibt es in mehreren Bundesländern Verhandlungen über eine Rückführung oder Ablösung solcher Zahlungen.

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