Internet-Patron: Don Bosco führt vor Giacomo Alberione

4. Februar 2003 in Spirituelles


Wer wird die virtuellen Sphären geistlich betreuen? Eine italienische Umfrage ist nun in die Endphase getreten. Zu Ostern soll der Patron für das Internet gefunden sein.


Vatikan (www.kath.net) Wenn der Bildschirm hektisch blinkt und der Rechner nur mehr angestrengte Geräusche von sich gibt, dann bleibt dem katholischen Surfer noch eines - eine rasche Fürbitte zum Heiligen ... Zu wem nur? Die Not im Netz führte zu einer entsprechenden Aktion. Seit über einem halben Jahr läuft, von Italien ausgehend, eine Umfrage zum Patron für das Internet. Sie ist nun in die Endphase getreten. Mit 25,29 Prozent (Stand: 4. Februar) liegt der hl. Don Bosco derzeit an erster Stelle, dicht gefolgt vom sel. Giacomo Alberione, dem Gründer der paolinischen Ordensfamilien (22,5 Prozent). Mit ein wenig Abstand folgen der heilige Alfons Ligouri (19,15 Prozent) und der Erzengel Gabriel (13,52 Prozent), der hl. Maximilian Kolbe (10 Prozent) und die heilige Klara (9,57 Prozent). Über 11.000 Mal ist bereits abgestimmt worden. Bis Ostern wünschen sich die Verantwortlichen ein endgültiges Ergebnis darüber, wer in Zukunft die virtuellen Sphären geistlich betreut.

Die Umfrage startete am 5. Juni des Vorjahres mit einer ersten Sondierungsphase. Damals lagen unter anderem noch die heilige Thekla im Rennen, außerdem der hl. Isidor von Sevilla sowie der heilige Pedro Regalado. Bei Beendigung von Phase 1 am 4. Oktober führte der heilige Alfons von Liguori mit über ein Drittel aller Stimmen. Zahlreiche Anregungen trafen in der Folge ein. Unter anderem wurden der hl. Augustinus oder die Jungfrau Maria vorgeschlagen. Letztere - genauer: die Madonna di Bonaria - sei die Patronin der Seefahrer, und diese Analogie "könnte ja auch auf das Netz übertragen werden", lautete der Vorschlag. Als Heiliger der Suchmaschinen komme nur der heilige Antonius von Padua in Frage, der ja zuständig für das Auffinden verlorener Gegenstände sei, hieß es in einer anderen Zuschrift.

Auch der Heilige Geist wurde vorgeschlagen, da er ja der "Kommunikator" schlechthin sei und zwölf Apostel in verschiedenen Sprachen zum Reden gebracht habe. Der hl. Espedito wurde vorgebracht, weil er jener Heilige sei, der den stärksten Bezug zur Geschwindigkeit habe, ein Wesenszug des Internets, und für die "dringenden Fälle" angerufen werde. Die kleine heilige Therese von Lisieux, so befand ein weiterer Vorschlag, habe sich auf engstem Raum in Klausur befunden und sei, in geistlichem Sinn, als Missionarin dennoch zur Rettung der Seelen in der ganzen Welt "gesurft".

Phase 2 startete am 5. Oktober und wurde am 6. Jänner beendet. Mit 36,51 Prozent lag der heilige Giacomo Alberione in Führung, gefolgt von der heiligen Klara (29,52 Prozent), Maximilian Kolbe (11,81 Prozent), Paulus (8,53 Prozent), Dominikus (7,33 Prozent) sowie Franz von Sales (6,29 Prozent). 10.571 Stimmen wurden virtuell abgegeben. Die Endphase, die seit 7. Jänner läuft, soll bald abgeschlossen sein. Zu Ostern erhoffen sich die Verantwortlichen den Patron für das Internet. "Wir hatten zahlreiche Anfragen für einen Patron, und so haben wir entschieden, dass das Internet das beste Werkzeug ist, um einen zu finden", sagte Roberto Diani, Internet-Berater der italienischen Bischofskonferenz, gegenüber italienischen Medien. Die offizielle Ernennung erfolgt durch die vatikanische Sakramentenkongregation.

Informationen: www.santibeati.it


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