Linken-Forderung nach Aus für Sankt Martin erntet Widerspruch

5. November 2013 in Deutschland


Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland Mazyek: Dass Sankt Martin ein katholischer Heiliger sei, stelle für Muslime keinen Hinderungsgrund dar, an den Umzügen teilzunehmen. Leben des heiligen Martin sei auch für Muslime vorbildlich


Düsseldorf (kath.net/KNA) Forderungen der Linkspartei in Nordrhein-Westfalen nach Abschaffung des Sankt-Martins-Festes sind auf deutlichen Widerspruch gestoßen. Der kulturpolitsche Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Sternberg, sprach in der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Dienstag) von einer «Schnapsidee». Sankt Martin sei eine große historische Gestalt mit sehr wichtigen Impulsen für die Sozialgeschichte Europas. Seiner zu gedenken, habe nichts mit Ausgrenzung anderer Religionen zu tun.

Der religionspolitische Sprecher der Piraten im Landtag, Michele Marsching, nannte gegenüber der Zeitung die Verbannung des Heiligen übertrieben. Kitas sollten lieber auch muslimische Feste in die Betreuung integrieren.

Der Vorsitzende der Linken in NRW, Rüdiger Sagel, verlangte in der «Rheinischen Post» mit Blick auf einen hohen Anteil an Muslimen in Kitas, auf die christliche Figur des Sankt Martin zu verzichten. Den Mantel mit den Armen zu teilen sei eine überkonfessionelle Botschaft. Deshalb solle man ein «Sonne-Mond-und Sterne-Fest» feiern. Zuvor hatte auch eine Kindertagesstätte im hessischen Bad Homburg Überlegungen angestellt, das Martinsfest künftig als «Sonne-Mond-und Sterne-Fest» zu begehen.

Ein Sprecher des Erzbistums Köln erklärte der Zeitung, der Name «Sonne-Mond-und Sterne-Fest» sei nur vermeintlich verbindend und komplett inhaltsleer. Der interreligiöse Dialog sei wichtig, der eigene Glaube dürfe aber nicht verleugnet werden. Die Figur des Heiligen könne auch muslimischen Kindern den Gedanken des Teilens näherbringen.

Ähnlich hatte sich der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman A. Mazyek, geäußert. Dass Sankt Martin ein katholischer Heiliger sei, stelle für Muslime keinen Hinderungsgrund dar, an den Umzügen teilzunehmen. «Das Leben des heiligen Martin ist doch geradezu vorbildlich, auch für Muslime.»

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