Limburg: 'Es geht auch darum, was dem Bischof angetan wurde'

9. Jänner 2014 in Deutschland


Der Limburger Generalvikar Wolfgang Rösch geht auf die Spekulationen ein, ob der Limburger Bischof Tebartz-van Elst in sein Bistum zurückkehren werde


Limburg (kath.net) Ob der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in sein Bistum zurückkehren werde oder nicht, „diese Entscheidung liegt beim Heiligen Vater in Rom. Der Bischof hat sich ihm anvertraut und auch die Gläubigen im Bistum sollten auf ihn vertrauen. Bei der Entscheidung wird es, glaube ich, nicht nur darum gehen, was der Bischof getan oder nicht getan hat, sondern auch darum, was mit ihm getan wurde.“ Dies sagte der Limburger Generalvikar Wolfgang Rösch im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“. Dabei denke er, „dass die Rückkehr des Bischofs von vielen als Provokation gesehen würde. Wir müssen abwarten. Alles ist noch viel zu frisch, und es braucht lange, bis alle Ereignisse aufgearbeitet sind.“

Im Limburg, erläuterte der Limburger Generalvikar im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ weiter, habe er „keinen Scherbenhaufen“ erlebt, „wohl aber Verletzungen und Enttäuschungen. Im Bischöflichen Ordinariat gibt es tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gemeinsam können wir zügig anfangen, konstruktiv zu arbeiten. Andererseits gibt es viele, die misstrauisch sind und der Kirche den Rücken zugekehrt haben.“

Doch werde Kirche, so Rösch, „so wahrgenommen, wie sie sich selber erlebbar macht. Die letzte Erfahrung war der Eindruck einer Maßlosigkeit, die die Menschen empört. Ich kann das durchaus nachvollziehen. Wenn ich jedoch einen Blick auf die Pfarreien werfe, sehe ich, wie nachhaltig und ideenreich dort gewirtschaftet wird. Ich hoffe, dass die Kirche auch differenziert gesehen werden kann.“

Auf die Frage, ob Rösch möglicherweise selbst die Nachfolge von Tebartz-van Elst übernehmen werde, antwortete der Generalvikar: „Das sind Denkspiele und Spekulationen. Diese Aufgabe kann sich niemand aussuchen. Papst Franziskus sagt dazu sehr klug: ‚volentes nolumus – die, die wollen, die wollen wir nicht‘. Ich bin froh, das zu sein, was ich bin.“

Hintergrund:
Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst war u.a. wegen eines kirchlichen Bauprojektes und wegen einer eidesstattlichen Erklärung in heftige Medienkritik geraten. Papst Franziskus hat ihn vorübergehend von der Residenzpflicht im Bistum freigestellt, die Amtsgeschäfte leitet derzeit Generalvikar Rösch.

Foto Generalvikar Rösch (c) Bistum Limburg


© 2014 www.kath.net