Das geweihte Leben: die besondere Hingabe an Gott

2. Februar 2014 in Aktuelles


Franziskus: die geweihten Personen sind Zeichen Gottes. Appell für den Schutz des Lebens vom Mutterschoß bis zu seinem Ende auf Erden. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus unter Regen am Fest der Darstellung des Herrn, 18. Welttag des geweihten Lebens. In seiner Ansprache vor dem Mittagsgebet betrachtete Papst Franziskus des Evangelium vom Tag (Lk 2,22-40), das ein Bild für die Hingabe des Lebens seitens derer darstelle, die die für Jesus, den „Geweihten des Vaters“, typischen Züge annähmen: Jungfräulichkeit, Armut und Gehorsam.

Diese Selbsthingabe an Gott beträfe jeden Christen, da alle durch die Taufe Gott geweiht seien. Diese Weihe jedoch werde in besonderer Weise von den Ordensleuten und geweihten Laien gelebt, die mit der Profess Gott ganz und exklusiv zugehörig seien. Diese Zugehörigkeit gestatte es, ein besonderes Zeugnis für das Evangelium des Reiches Gottes zu geben, „um das Licht Christi dorthin zu bringen, wo das Dunkel am Tiefsten ist, um seine Hoffnung in den entmutigten Herzen zu verbreiten“.

Die geweihten Personen „sind Zeichen Gottes in den verschiedenen Bereichen des Lebens“, so Franziskus, „sie sind Sauerteig für das Wachstum einer gerechteren und brüderlicheren Gesellschaft, Prophetie des gemeinsamen Teilens mit den Kleinen und Armen“. Jede geweihte Person sei ein Geschenk für das Volk Gottes, das unterwegs sei. Der Papst betonte das große Bedürfnis nach diesen Menschen, „die den Einsatz für die Verbreitung des Evangeliums, der christlichen Erziehung, der Liebe zu den Bedürftigsten, des kontemplativen Gebets stärken und erneuern, den Einsatz für die menschliche und geistliche Bildung der Jugend, den Einsatz für die Gerechtigkeit und den Frieden in der Menschheitsfamilie“.

Die Kirche und die Welt bedürften dieses Zeugnisses der Liebe und der Barmherzigkeit Gottes. Daher sei es notwendig, die Erfahrungen des geweihten Lebens dankbar in ihrem Wert zu erkennen und die Kenntnis der verschiedenen Charismen und Spiritualität zu vertiefen: „Es ist notwendig zu beten, dass viele junge Menschen dem Herrn, der sie ruft, sich ganz ihm für einem selbstlosen Dienst an den Brüdern zu weihen, mit ‚Ja‘ antworten“.

Aus diesen Gründen werde das Jahr 2015 in besonderer Weise dem geweihten Leben gewidmet sein. Der Papst vertraute dieses Initiative der Gottesmutter Maria und dem heiligen Josef an.

Nach dem Angelus erinnerte Franziskus daran, dass heute in Italien der Tag für das Leben begangen wird. Der Papst ermutigte alle Vereinigungen, Bewegungen und Kulturzentren, die sich für die Verteidigung und die Förderung des Lebens einsetzen. Franziskus schloss sich den italienischen Bischöfen an und unterstrich, dass jedes Kind „Antlitz des Herrn ist, der das Leben liebt, Geschenk für die Familie und für die Gesellschaft“.

Jeder sei in seiner Rolle und in seinem Bereich dazu aufgerufen, das Leben zu lieben und ihm zu dienen, es aufzunehmen, es zu achten und zu fördern, „besonders wenn es gebrechlich ist und der Aufmerksamkeit und Fürsorge bedarf, vom Mutterschoß bis zu seinem Ende auf dieser Erde“.

Abschließend gedachte der Papst der Bevölkerungen Roms und der Toskana, die von den schweren Regenfällen der letzten Tage betroffen sind: "Liebe Brüder und Schwestern, ich stehe euch ganz nahe!"

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