Bundesgesundheitsminister lehnt Freigabe der ‚Pille danach‘ ab

10. Februar 2014 in Deutschland


Bundestagsdebatte zu diesem Thema folgt am Donnerstag.


Berlin (kath.net/ KNA)
Gegen eine Freigabe der „Pille danach“ hat sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ausgesprochen. Aus seiner Sicht seien ein „zügiger, diskriminierungsfreier Zugang“ zu dem Verhütungsmittel und eine „gute Beratung“ am besten gewährleistet, wenn es bei der Verschreibungspflicht bleibe, erklärte Gröhe im Interview der „Welt am Sonntag“. Damit stellt sich der Minister gegen die Empfehlung des zuständigen Sachverständigenausschusses, der die Aufhebung der Rezeptpflicht empfiehlt.

Mit Blick auf die Bundestagsdebatte zum Thema am kommenden Donnerstag warnte Gröhe davor, sich der Thematik „mit Schaum vor dem Mund“ zuzuwenden. Bei diesem Präparat handele sich nicht um eine „Abtreibungspille“. Daher gehe es seiner Meinung nach in dieser Frage weder darum, einen vermeintlichen Sittenverfall zu bekämpfen noch darum, die Selbstbestimmung von Frauen einzuschränken. Das Anliegen sei vielmehr, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und die Frauengesundheit bestmöglich zusammenzubringen.

Im Übrigen halte er Verschreibungspflicht und ärztliche Beratung auch deshalb für wichtig, weil die „Pille danach“ einen Wirkstoff enthalte, der in Einzelfällen auch schwerere Nebenwirkungen haben könne, hob der Gesundheitsminister hervor. Ferner verwies er darauf, dass aufgrund der geltenden Praxis in Deutschland die Zahl der Abtreibungen bei Teenagern rapide gesunken sei, während sie in anderen Ländern mit rezeptfreier „Pille danach“ sogar anstiege.

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