2000 Jahre Gejammer

25. Februar 2014 in Kommentar


Wenn Jesus vor 2000 Jahren, die Menschen dort abgeholt hätte, wo sie waren, dann könnten wir auch heute das Leben ohne Reue genießen - Ein Gastkommentar von Franz Lassak


München (kath.net) Alois Glück, der Vorsitzende des Zentralkomitees deutscher Katholiken (ZdK), begrüßt laut FAZ vom 4. Feb. 2014 die auch von Paul Zulehner befürwortetete Vatikan Umfrage zur Sexualmoral. Den immer wieder - auch von den beiden - beklagten Zustand der undemokratischen und nur auf Christus fixierten katholischen Kirche hat deren Gründer höchstpersönlich zu verantworten.

Hätte Jesus vor 2000 Jahren, anstatt sich auf obskure Überlieferungen des alten Testaments und die längst überholten zehn Gebote, an die sich schon damals kaum jemand gehalten hat, zu berufen, uns nicht Geschichten von Reue, Umkehr und Sündenvergebung, Dämonen, Nächstenliebe und Barmherzigkeit und so weiter zugemutet, sondern die Menschen dort abgeholt, wo sie waren, und sie zum Beispiel befragt: "An was wollt ihr glauben, welche Gesetze wollt ihr beachten, wollt ihr den totalen Fun?", wäre uns das schon seit über 2000 Jahren andauernde Gejammere über die böse Kirche und die Dauerkrise des Christentums erspart geblieben.

Wir könnten alle ohne schlechtes Gewissen gemäß dem Slogan der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), "alles, was Spaß macht, ist okay, wenn du nur richtig verhütest“, das Leben ohne Reue genießen und in den Kathedralen, wenn sie dann überhaupt entstanden wären, Discos oder Flatrate-Freudenhäuser einrichten.

Österreicher und Deutsche wären mit dem Paul der Pastoraltheologen und dem Alois vom Zentralkomitee (ZdK) im siebten Glück… Wann dürfen wir darauf hoffen?


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