GEW: Baden-Württembergs Bildungsplan um ein Jahr verschieben

8. März 2014 in Deutschland


Lehrer-Gewerkschaft schlägt neues Leitprinzip vor - der Versuch ihrer Arbeitsgruppe, Kompetenzen zur Akzeptanz sexueller Vielfalt in die Leitlinien für den Bildungsplan zu integrieren, sei misslungen


Stuttgart (kath.net/idea) Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Baden-Württemberg plädiert dafür, die Einführung des Bildungsplans für die allgemeinbildenden Schulen um ein Jahr zu verschieben. Danach soll das umstrittene Papier erst ab dem Schuljahr 2016/17 gelten. Das berichtet die „Stuttgarter Zeitung“ am 7. März unter Berufung auf eine interne Stellungnahme der Lehrer-Gewerkschaft. Der Entwurf der grün-roten Landesregierung für den neuen Bildungsplan sieht vor, dass die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ ein Querschnittsthema für alle Klassen und Unterrichtsfächer sein soll.

Die Absicht, homosexuelle Beziehungen und andere Formen des Zusammenlebens als gleichwertig mit der Ehe von Mann und Frau zu behandeln, hat einen Proteststurm ausgelöst. Eine Petition, in der vor einer pädagogischen, moralischen und ideologischen Umerziehung gewarnt wird, fand innerhalb von sieben Wochen fast 200.000 Unterstützer.

In ihrer Stellungnahme räume die GEW ein, dass der Versuch ihrer Arbeitsgruppe „Lesben- und Schwulenpolitik“ misslungen sei, Kompetenzen zur Akzeptanz sexueller Vielfalt in die Leitlinien für den Bildungsplan zu integrieren, so die Zeitung. Stattdessen empfehle die Gewerkschaft jetzt, die „Anerkennung gesellschaftlicher und kultureller Diversität“ zu einem neuen Leitprinzip zu machen.

Für eine gründliche Überarbeitung des Bildungsplanentwurfs sollten sich das Bildungsministerium und andere Gremien Zeit lassen. Im Beirat sind unter anderem die Kirchen, Kommunen und Wirtschaftsverbände vertreten.


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