Kritik an Kampagne gegen Mozilla-Chef

10. April 2014 in Chronik


Brendan Eich musste nach wenigen Tagen als Chef des Softwareunternehmens Mozilla zurücktreten. Jetzt kommt die Kampagne von Homo-Aktivisten, die zu seinem Rücktritt geführt hat, zunehmend in die Kritik.


Mountain View (kath.net/CNA/jg)
Die Debatte um die Umstände des Rücktritts von Mozilla-CEO Brendan Eich kommt nicht zur Ruhe. Eichs Berufung in den Vorstand des Software-Unternehmens ist erst im März bekannt gegeben worden. Vor wenigen Tagen hat er seinen Rücktritt erklärt, nachdem Homo-Aktivisten und einige Mitarbeiter des Unternehmens eine Kampagne gegen seine Person gestartet hatten. Eich hat 2008 als Privatperson 1.000 US-Dollar an eine Organisation gespendet, die das Referendum gegen die Homo-Ehe unterstützt hat. Seine Kritiker halten ihn deshalb für untragbar. Kath.net hat berichtet.

Selbst eine öffentliche Klarstellung Eichs hat nichts geändert. „Ich will auf jeden Fall sicherstellen, dass Mozilla ein Ort für alle ist, unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Alter, Rasse, Einkommen oder Religion“, ist auf seinem Blog zu lesen. Trotzdem ist er zurückgetreten, und zwar aus freien Stücken, wie Mozilla in einer Erklärung für die Presse betont.

Kritik an der Kampagne kommt dabei auch von Seiten der Unterstützer der 'Homo-Ehe'. Andrew Sullivan, der bereits 1989 als einer der ersten in einem Artikel für die 'Homo-Ehe' eingetreten ist, hat die Kampagne gegen Eich auf seinem Blog kritisiert. „Die ganze Episode stößt mich ab – wie sie jeden abstoßen sollte, der an einer toleranten und vielfältigen Gesellschaft interessiert ist“, heißt es wörtlich. „Wenn das die Schwulenrechtsbewegung von heute ist – unsere Gegner mit einem Fanatismus jagen, der eher der religiösen Rechten entspricht – dann zählt mich nicht dazu“, schreibt Sullivan, der selbst in einer 'Homo-Ehe' lebt.

Die Kampagne gegen Eich sei „empörend“, schreibt der konservative Kommentator Ryan Anderson. Schließlich habe selbst Barack Obama damals die Ansicht vertreten, die Ehe sei eine Verbindung von Mann und Frau. Das Referendum gegen die 'Homo-Ehe' sei 2008 mit 7 Millionen Stimmen (52 Prozent) angenommen worden.


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