Fromme leben länger – wegen ihres Lebensstils

3. Mai 2014 in Chronik


US-Studien: Bei Langlebigkeit kommt es auf den Lebensstil und die Geborgenheit an - 92 Prozent der über 70-jährigen US-Amerikaner sind in irgendeiner Weise religiös gebunden


Denver (kath.net/idea) Viele US-Amerikaner wenden sich im fortgeschrittenen Alter verstärkt dem Glauben zu – und das aus gutem Grund: Zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge leben religiöse Menschen länger als nicht-religiöse. Dafür ist aber weniger der Glaube selbst verantwortlich als die Nebeneffekte.

Religiöse Menschen leben in der Regel gesünder; sie sind oft Nichtraucher und trinken weniger Alkohol. Auch haben sie meist engere soziale Kontakte, wenn sie sich in einer christlichen Gemeinde heimisch fühlen. Darauf macht die US-amerikanische Gesellschaft staatlich geprüfter Seniorenberater (Denver/Bundesstaat Colorado) aufmerksam.

Praktische Vorteile einer religiösen Gemeinde

Nach ihren Angaben sind 92 Prozent der über 70-jährigen US-Amerikaner in irgendeiner Weise religiös gebunden; bei den 18- bis 29-Jährigen sind es 74 Prozent. Gemeinsam sei allen die Suche nach Lebenssinn und nach der Bedeutung von Leben und Tod. Außerdem betonten die Religionen in der Regel den Wert der Gemeinschaft, etwa im Gottesdienst.

Die Mitgliedschaft in einer Kirchengemeinde habe oft auch praktische Vorteile. So bestünden vielerorts organisierte Fahrdienste für Senioren, die ihren Führerschein abgegeben haben. Wer völlig ans Haus gebunden sei, könne heutzutage auch dort geistliche Angebote wahrnehmen, etwa durch christliche Sendungen im Rundfunk oder entsprechende Seiten im Internet.

„Mythen“ über langes Leben

Nach Angaben des Magazins „Milwaukee Community Journal“ (Milwaukee/Bundesstaat Wisconsin) haben im 21. Jahrhundert bereits etwa 1.800 wissenschaftliche Studien den Zusammenhang zwischen Frömmigkeit, Gesundheit und Heilung untersucht. Die längste Forschung wurde an der Stanford-Universität (Kalifornien) über einen Zeitraum von 80 Jahren mit 1.500 Personen durchgeführt. Dabei stellten die Forscher unter anderem fest, dass religiös aktive Menschen tatsächlich eine längere Lebenserwartung haben als nicht-religiöse. Allerdings hänge dies nur indirekt mit ihrem Glauben zusammen. Entscheidend sei der daraus folgende gesündere Lebensstil, etwa im Blick auf Tabak- und Alkoholkonsum.

Die Studie räumte zugleich mit „Mythen“ über langes irdisches Leben auf. So sei nicht erwiesen, dass Verheiratete später sterben als Alleinstehende oder dass „Arbeitssüchtige“ einen früheren Tod erleiden. Ein Märchen sei auch, dass Herrchen von Haustieren länger leben.

Foto: (c) SIR



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