Erzbistum Freiburg: Verbot und Drohbotschaft

8. Mai 2014 in Deutschland


Keine Kollekten für 1000plus/Pro Femina. Drohung an Pfarrer: Pfarrer können persönlich in Regress genommen werden, falls sie Spenden von Kirchenmitgliedern oder Kollektenmittel der Kirchengemeinde der Aktion "Pro Femina e.V." zuwenden


Würzburg (kath.net/DT/red) Jetzt hat auch das Erzbistum Freiburg Sammelaktionen zugunsten der Lebensschutzinitiative 1000plus/Pro Femina e.V. in Pfarreien des Erzbistums untersagt. Dies berichtet die "Tagespost" in der jüngsten Ausgabe. Zuvor gab es bereits Verbote in den Bistümern Augsburg und Speyer. Im Amtsblatt der Erzdiözese Freiburg vom 7. Mai heißt es dazu: „In den letzten Monaten tritt der Verein ,Pro Femina e.V.‘ mit Sitz in Heidelberg vermehrt an katholische Pfarrämter heran und bittet darum, Aktionen zugunsten des ungeborenen Lebens im oder außerhalb des Gottesdienstes durchzuführen. Es ist festzuhalten, dass es sich bei ,Pro Femina e.V.‘ um eine private Initiative handelt, die weder staatlich noch kirchlich anerkannt ist. Nach unseren Informationen unterhält der Verein auch kein eigenes Beratungsnetz für schwangere Frauen. Wir raten davon ab, ,Pro Femina e.V.‘ durch die Kirchengemeinden zu unterstützen, zumal wir bei unseren Ortscaritasverbänden und den Ortsvereinen des Sozialdienstes kath. Frauen ein eigenes Beratungsangebot haben, auf das unsere kirchlichen Stellen zurückgreifen können.“ Fast schon bedrohlich für Pfarrer in Freiburg wirkt dann aber diese Passage: "Wir machen weiterhin darauf aufmerksam, dass Pfarrer persönlich in Regress genommen werden können, falls sie Spenden von Kirchenmitgliedern oder Kollektenmittel der Kirchengemeinde der Aktion ,Pro Femina e.V.‘ zuwenden."

Kristijan Aufiero, der Sprecher von Pro Femina e.V. und Projektleiter von 1000plus, meinte am Mittwoch gegenüber der "Tagespost": „Wir gehen davon aus, dass dies das faktische Ende jedweder Zusammenarbeit mit Pfarrgemeinden in dieser Diözese bedeutet. Das trifft uns in unserer Heimatdiözese besonders hart". Aufiero wies auch darauf hin, dass es vor der Entscheidung keine Gelegenheit zu einem Gespräch oder einer Stellungnahme gegeben habe. Kritik an diesen Verboten kam vor einiger Zeit vom Weihbischof von Rottenburg-Stuttgart, Thomas Maria Renz. Dieser hatte in einem Beitrag für die "Tagespost" festgestellt: "Solange so viele Ungeborene sterben müssen wie Ulm, Trier oder Jena Einwohner hat, gibt es nicht genug, sondern immer noch zu wenig lebensbejahende Beratungsangebote für Frauen in Schwangerschaftskonflikten." Die Lebensschutzinitiative 1000plus/Pro Femina e.V. versteht sich als ökumenisches Projekt und möchte schwangeren Frauen in Not Beratung im Internet anbieten. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden und ist im Internet bei Christen aufgrund der kreativen Pro-Life-Poster sehr populär.

www.1000plus.de

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