Spanien: Religiöse Praxis nimmt zu

30. Juni 2014 in Weltkirche


Die Zahl der Messbesucher in Spanien nimmt seit einigen Jahren zu. Auch die Priesterseminare und Orden haben wieder mehr Nachwuchs.


Madrid (kath.net/jg)
Während des zwanzigsten Jahrhunderts ist die religiöse Praxis in Spanien wie in vielen westlichen Ländern deutlich zurückgegangen. Seit einigen Jahren ist eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten, schreibt Filip Mazurczak in der Onlineausgabe des Magazins First Things.

Der Anteil der Spanier, welche die heilige Messe besuchen sei im Zeitraum 2011 – 2012 von 12 auf 15 Prozent gestiegen. Von 2012 auf 2013 sei die absolute Zahl der Messbesucher um weitere 23 Prozent gestiegen, schreibt Mazurczak. Dies hat das Centro de Investigaciones Sociológicas (CIS) ermittelt.

In den Priesterseminaren sei der gleiche Trend sichtbar. Seit drei Jahren steige die Zahl der Seminaristen auf derzeit 1.321. Auch aktive weibliche Orden verzeichneten Neuzugänge. Jedes Jahr treten etwa 400 junge Spanierinnen in nicht klausurierte Orden und Gemeinschaften ein. Der Eintritt des Topmodels Olalla Oliveros in den St. Michael-Orden hat Schlagzeilen gemacht.

Mazurczak findet in seinem Artikel keine Erklärung für die wieder erstarkende Hinwendung der Spanier zum katholischen Glauben. Die schlechte wirtschaftliche Lage des Landes falle als Motiv für die zunehmende religiöse Praxis aus. Wirtschaftskrisen führten nicht unbedingt zu einer Hinwendung zur Religion. Vielleicht würden hier die Früchte des Wirkens von Benedikt XVI. sichtbar, der sich für die Neuevangelisierung Europas eingesetzt und Spanien drei Besuche abgestattet hatte, schreibt Mazurczak.


Link zum Artikel von Filip Mazurczak (englisch):
http://www.firstthings.com/web-exclusives/2014/06/is-spain-regaining-its-faith


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