Papst Franziskus: Beginne mich als Römer zu fühlen

30. Juni 2014 in Aktuelles


Papst kritisierte in Interview allerdings, dass bereits Minderjährige als Prostituierte an Roms Ausfallstraßen stünden. Die Kunden könnten ihre Großväter sein, «für mich sind diese Personen Pädophile»


Rom/Vatikanstadt (kath.net/KNA) Papst Franziskus hat Rom vor seiner Wahl nach eigenen Worten so gut wie nicht gekannt. Allerdings beginne er jetzt, sich «als Römer zu fühlen», sagte er im Interview der römischen Tageszeitung «Il Messaggero» (Sonntag). Vor der Papstwahl 2013 sei er selten in Rom gewesen und habe dort keine Museen besucht. Die Sixtinische Kapelle habe er zum ersten Mal beim Konklave 2005 gesehen. Aber jetzt als Papst lerne er durch die vielen Pfarreibesuche und Kontakte die Metropole mit ihren schönen Seiten, aber auch mit ihren Problemen allmählich kennen.

Von Haus aus sei er nicht Römer sondern Piemontese, stellte der Papst aus Argentinien, dessen Eltern aus Norditalien stammten, klar. Er entdecke Rom nun «Schritt für Schritt». Es sei eine «wunderschöne, einzigartige Metropole, mit den gleichen Problemen wie andere Metropolen». Besorgt äußerte sich Franziskus über die neue Armut in der italienischen Hauptstadt. Viele Menschen kämen heimlich zur Caritas, um Lebensmittelrationen abzuholen, weil sie sich schämten.

Abscheu äußerte der Papst in dem Interview über die Ausbeutung von Kindern. Besonders kritisierte er, dass bereits Minderjährige als Prostituierte an Roms Ausfallstraßen stünden. Die Kunden könnten ihre Großväter sein. «Für mich sind diese Personen Pädophile», so Franziskus.

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