Im Nordosten Afrikas drohen neue Hungersnöte

11. Juli 2014 in Aktuelles


Südsudan: 250.000 Kinder in Lebensgefahr – Massensterben in Somalia verhindern


Friedrichsdorf/Göttingen (kath.net/idea) Vor neuen Hungersnöten in Nordostafrika warnen Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen. Das christlich-humanitäre Werk World Vision Deutschland (Friedrichsdorf bei Frankfurt am Main) rief am 9. Juli zu verstärkter Unterstützung für den Südsudan auf. Dort war Ende 2013 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Aus Angst vor Gewalt leben die meisten Bürger außerhalb ihrer Wohnorte und können in diesem Jahr keine Ernten einbringen. Laut World Vision sind rund vier Millionen Menschen auf gespendete Nahrungsmittel angewiesen. Etwa 250.000 Kinder benötigten in den kommenden Wochen dringend Behandlungen gegen akute Mangel- und Unterernährung. Der Hilfsaufruf der Vereinten Nationen (UN) für den Südsudan in Höhe von umgerechnet 1,3 Milliarden Euro sei bisher erst zur Hälfte finanziert. World Vision appellierte an das Auswärtige Amt, seinen Hilfszusagen für das Land aufzustocken und entschiedener auf Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien zu drängen. World Vision versorgt als Partner des UN-Welternährungsprogramms und des UN-Kinderhilfswerks Unicef unter anderem 16.000 Flüchtlinge in Malakal und betreut Heranwachsende in Kinderschutzzentren.

Notleidende in Somalia nicht vergessen

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) fordert mehr humanitäre Hilfe für Somalia, wo seit 23 Jahren ein Bürgerkrieg tobt. Rund 850.000 Menschen brauchten dringend Lebensmittel, damit nicht erneut ein Massensterben einsetze. 2011 hatte es dort 250.000 Hungertote gegeben. Dies sollte „eine Mahnung sein, Somalia nicht erneut zu vergessen“, erklärte der Afrikareferent der Organisation, Ulrich Delius. Nur ein Viertel der benötigten Nahrungsmittelhilfe sei bisher durch internationale Zusagen gedeckt. Ungeachtet der multinationalen Ausbildungsmission der Europäischen Union (EUTM), bei der somalische Sicherheitskräfte eine militärische Grundlagenausbildung erhalten, sei das Land weit von Stabilität und Frieden entfernt. Es kommt immer wieder zu Attentaten durch die radikal-islamischen Al-Shabab-Milizen. Sie kündigten weitere Anschläge während des Fastenmonats Ramadan an. Diese Drohung müsse sehr ernstgenommen werden und werde auch die Arbeit der Nothelfer erschweren, so Delius.


© 2014 www.kath.net