Führt Gender Mainstreaming zu Polygamie?

11. Juli 2014 in Kommentar


Geschichtswissenschaftler Rödder in der FAZ: Inklusion und Gender Mainstreaming könnten langfristig zu noch viel tiefgreifenderen Veränderungen in der Gesellschaft führen


Frankfurt (kath.net)
Inklusion und Gender Mainstreaming könnten langfristig zu noch viel tiefgreifenderen Veränderungen in der Gesellschaft führen. Darauf hat der Geschichtswissenschaftler Andreas Rödder in der FAZ aufmerksam gemacht wie das Medienmagazin PRO berichtet. Bei Inklusion und Gender Manstreaming liege der Schwerpunkt nicht darin, Voraussetzungen für individuelle Leistugen zu schaffen, sondern die ganze Gesellschaft im Sinne der Gleichstellung bestimmter Gruppen zu gestalten. Dabei komme es vor, dass die Forderung nach Toleranz in eine Ideologie umschlage, die ein Prinzip ohne Rücksicht auf Erfahrung verabsolutiere. Durch Gender Mainstreaming entstehe neue Ungleichheit: etwa dann, „wenn eine kinderlose Unternehmertochter aus München-Bogenhausen den Vorzug vor einem vierfachen Familienvater aus einer Einwandererfamilie in Berlin-Neukölln erhält“. In der angeblich geschlechtergerechten Sprache werde sehr häufig von „ProfessorInnen und KünstlerInnen“, von „AusbeuterInnen“ und „TäterInnen“ ist aber kaum die Rede.

Eines Tages könnte laut Rödder unter Bezugnahme auf den australischen Philosophen Peter Singer auch die Gleichstellung von Tieren mehrheitsfähig sein könnte. "Am Ende dieser Logik steht eine neue Schöpfungsordnung, in der sich der Mensch die Erde nicht untertan macht, sondern auf einer Stufe mit der übrigen Schöpfung steht". Im Sinne der Gleichheit könnte außerdem die Akzeptanz von Polygamie denkbar werden. "Wenn das überzogen erscheint: Ein Adoptionsrecht für Homosexuelle wäre vor dreißig Jahren wohl ähnlich unrealistisch erschienen“, schreibt Rödder in der FAZ.


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