Ein Viertel der jungen Generation ist tätowiert

18. Juli 2014 in Jugend


Experte empfiehlt mindestens ein Jahr Bedenkzeit


Ahnatal (kath.net/idea) Sie verzieren ihre Haut mit Tieren, dem Lieblingszitat oder chinesischen Schriftzeichen: Fast ein Viertel aller 16- bis 29-Jährigen trägt inzwischen eine Tätowierung. Das hat eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach ergeben. Das Geschäft mit den Körperbildchen boomt wie nie zuvor. Aber: Fast jeder Fünfte bereut seine Entscheidung hinterher. Nikolaus Franke, Referent beim Weißen Kreuz, dem Fachverband für Sexualethik und Seelsorge (Ahnatal bei Kassel), hat sich mit dem Phänomen beschäftigt. Er weiß, dass sich der Geschmack schnell ändern kann: „Allein wenn man in den Klamottenschrank schaut, findet man eine Vielzahl von Kleidungsstücken, die man früher cool fand, heute aber nie wieder anziehen würde. Ebenso verhält es sich bei Tattoos.“ Daher rät er, sich vor einer Entscheidung zu fragen: „Hätte ich schon vor zehn Jahren zur Aussage, die das geplante Tattoo hat, stehen können? Werde ich in zehn Jahren diese Aussage immer noch mit Stolz tragen?“ Franke empfiehlt mindestens ein Jahr Bedenkzeit vor einer Tätowierung. Nachdem der Tätowierer den Entwurf auf den Arm gepinselt habe – aber noch vor dem Stechen –, solle man innehalten und sich vor dem Spiegel betrachten: „Nur wenn man dabei ein echtes Ja empfindet, sollte man ‚Nadeln mit Köpfen‘ machen.“

Brauche ich das Tattoo als Götzen?

Einen Konflikt zwischen biblischen Aussagen und Tattoos sieht Franke nicht. Grundsätzlich sage die Bibel nichts zum Thema Tätowieren, aber etwas zu Themen wie Weisheit, Genuss und Götzendienst. Ein Christ sollte sich fragen: „Ist es weise, wenn ich mir dieses Tattoo stechen lasse? Ist es ein Ausdruck meiner Lebensfreude, und könnte ich mich an dem Tattoo gemeinsam mit Gott freuen? Soll ich Botschafter der tätowierten Symbolik oder Worte sein? Oder brauche ich das Tattoo als Götze, um mich aufzuwerten?“


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