Diskriminierung von Familien im EU-Binnenmarkt

31. Juli 2014 in Familie


Arne Gericke, EU-Abgeordnete der Familienpartei, kritisiert EU-Familienfeindlichkeit Buchungssysteme, die nicht mehr als zwei Kinder kennen. Hotels, die sich als "kinderfrei" bezeichnen, Fluggesellschaften, die bei Babys den vollen Preis kassieren


Brüssel (kath.net)
Sommerzeit ist Urlaubszeit. Arne Gericke, Europaabgeordneter der Familienpartei, übt Kritik daran, dass innerhalb der EU für manche Familien mit Kindern Urlaub zum Problem wird und in der Reisebranche zum Teil eine Kinderfeindlichkeit stattfinde. "Buchungssysteme, die nicht mehr als zwei Kinder kennen, Hotels, die sich als „kinderfrei“ bezeichnen oder keine Alleinerziehenden mit Kindern zulassen und Fluggesellschaften, die selbst bei Babys schon den vollen Preis kassieren – „da fallen Familien mit mehreren Kindern schnell durchs Raster, sie werden diskriminiert!" In einer offiziellen Parlamentarischen Anfrage hat er die EU-Kommission nun aufgefordert, in der Sache aktiv zu werden: „Urlaub in Europa muss kinderfreundlicher werden – die Diskriminierung von Familien im Europäischen Binnenmarkt dürften wir nicht dulden.“ Die EU-Kommission hat nun sechs Wochen Zeit, um Gerickes Anfrage zu beantworten.

Konkrete Erfahrungen vieler Familien mit Kindern und Ergebnisse aktueller Umfragen bewiesen, so Gericke in seiner Anfrage an die EU-Kommission, „dass es bei Urlaubsbuchungen im EU-Binnenmarkt immer wieder zu eklatanten Benachteiligungen bzw. zur Diskriminierung kinderreicher Familien kommt“. Von den EU-Beamten will er nun wissen, ob ihnen Fälle bekannt seien, „in denen Hotels und Reiseveranstalter offen mit dem Prädikat „kinderfrei“ werben, bei Reservierungen über Suchmaschinen bewusst Buchungen von Familien mit mehr als einem Kind unterbinden, Alleinerziehende mit Kindern ausschließen oder aber unverhältnismäßige Aufpreise verlangen? Hält die EU-Kommission das mit den Grundregeln des Binnenmarktes und der Nichtdiskriminierung für vereinbar?“ Gleichzeitig schlägt der Europaabgeordnete, der selbst siebenfacher Vater ist, vor, den kinder- und familienfreundlichen Tourismus in Europa gezielt zu fördern: „Ich kann mir sogar ein europäisches Siegel für familienfreundlichen Tourismus vorstellen.“


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