Sänger Max Raabe ist ein Freund des gregorianischen Gesangs

1. August 2014 in Spirituelles


Zugleich räumte Raabe ein, kein großer Freund der neuen Kirchenlieder zu sein. "Ich finde sie musikalisch oft, na ja, schwer nachvollziehbar." - In vielen Gottesdiensten kommt das Mystische, das Heilige zu kurz


Passau (kath.net/KNA) Max Raabe (51), Kult-Bariton und bekennender Katholik, schätzt die mittelalterliche Kirchenmusik. «Das alte Notenbild und die gregorianischen Gesänge fand ich immer sehr beeindruckend», sagte Raabe dem «Passauer Bistumsblatt». Dies gelte vor allem für ihn als Ausführenden. Denn momentan werde leider «zu viel dummes Zeug» geliefert von Leuten, «die herumreisen, sich als Mönche verkleiden oder, wenn es noch schlimmer kommt, sogar welche sind». Natürlich führe auch kein Weg an Bach vorbei. Die schönsten Kirchenlieder kämen aus der protestantischen Ecke.

Zugleich räumte Raabe ein, kein großer Freund der neuen Kirchenlieder zu sein. «Ich finde sie musikalisch oft, na ja, schwer nachvollziehbar.» Auch Blockflötenauswüchse während festlicher Hochämter seien seine Sache nicht. «Gerade in der Osternacht oder zu Weihnachten sollte man die Gemeinde viel mehr singen lassen – und zwar Lieder, die man kennt.»

Der Sänger bedauerte, dass heute in vielen Gottesdiensten das Mystische, das Heilige zu kurz komme. Dabei liege darin die Stärke der Liturgie: «Der ganze Glauben ist ja Mystik, keine Wissenschaft.» Aber vielleicht sehne er sich auch nur nach diesem Ritus aus seiner Kindheit, der heute überkommen wirke, so Raabe. «Es ist die Sehnsucht, dass sich nichts verändert - aber das tut es eben dann doch.»

Sich selbst charakterisiert der ehemalige Ministrant als einen «gläubigen Christen». Allerdings müsse er zugeben, dass sich der Gottesdienstbesuch bei ihm auf ein «sträfliches Maß» reduziert habe. Er schiebe das ein bisschen auf den unsteten Lebenswandel. Allerdings sehe er, dass andere, die einen ähnlichen Beruf ausübten, das hinbekämen. So bleibe das schlechte Gewissen.

Sein Talent sieht Raabe als Gabe Gottes. Deswegen werde man von ihm nie Worte wie Stolz hören. «Ich bin dankbar, dass ich so beschenkt bin, dass ich mit dem, was mir Freude macht, mein Geld verdienen kann.»


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