Mitleid, Teilen, Eucharistie: der Weg Jesu

3. August 2014 in Aktuelles


Franziskus: die Brotvermehrung ist keine ‚Magie’, sondern ein Zeichen, das zum Gottvertrauen einlädt. Die Logik der Welt und die Logik Gottes. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus am 18. Sonntag im Jahreskreis. In seiner Kurzkatechese vor dem Mittagsgebet setzte sich Papst Franziskus mit dem Tagesevangelium von der wunderbaren Brotvermehrung auseinander (Mt 14,13-21).

Der Papst stellte drei Botschaften dieses Ereignisses heraus. Zunächst das Mitleid: angesichts der Menschenmenge, die Jesus nachlaufe und ihn „nicht in Frieden lasse“, reagiere der Herr nicht irritiert, sondern empfinde Mitleid, da die Menschen ihn nicht aus Neugier suchten, sondern aus einem Bedürfnis heraus. Mitleid sei dabei keine einfache Pietät. Jesus leide für uns und mit uns. Zeichen dieses Mitleids seien die zahlreichen Heilungen. Jesus lehre, den eigenen Bedürfnissen die der Armen voranzustellen, denen das Notwendige zum Leben fehle.

Die zweite Botschaft bestehe im gemeinsamen Teilen. Franziskus erinnerte an die Reaktion der Jünger angesichts der müden und hungrigen Menschen, die diese verabschieden wollten. Jesus dagegen sage ihnen, dass sie ihnen zu essen geben sollen: „zwei Reaktionen, zwei einander entgegen gestellte Logiken“. Die Jünger „denken entsprechend der Welt, so dass jeder an sich denken soll. Jesus dagegen denkt entsprechend der Logik Gottes, die jene des Teilens ist“. Sich auf die andere Seite zu drehen, wenn man einen Bedürftigen sehe, bedeute, „in weißen Handschuhen“ zu sagen: „kümmert euch um euch allein“.

Der Papst mahnte: die Brotvermehrung sei keine „Magie“, sondern ein Zeichen, das einlade, auf Gott zu vertrauen, der es uns nicht „an unserem täglichen Brot“ mangeln lasse, wenn wir es mit den Brüdern teilten.

Die dritte Botschaft erkannte Franziskus darin, dass das Brotwunder die Eucharistie ankündige. Dies sei in der Segensgeste Jesu zu sehen, bevor er das Brot für die Menge gebrochen habe, um es an sie zu verteilen. Dies sei dieselbe Geste, die Jesus beim Letzten Abendmahl tun werde, „wenn er das ewige Gedenken seines Erlösungsopfers einsetzen wird“. In der Eucharistie schenke Jesus nicht irgendein Brot, sondern das Brot des ewigen Lebens: „er schenkt sich selbst, indem er sich aus Liebe zu uns dem Vater aufopfert“. So müsse jeder zur Eucharistie mit jenen Empfindungen Jesu des Mitleids und des Teilens gehen.

„Mitleid, Teilen, Eucharistie“, so Franziskus abschließend: „Das ist der Weg, den Jesus in diesem Evangelium weist. Ein Weg, der dazu führt, in Brüderlichkeit den Bedürfnissen dieser Welt zu begegnen, der uns aber über diese Welt hinausführt, weil er von Gott ausgeht und zu ihm zurückkehrt“.

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