Slowakische Katholiken sind eifrige Gottesdienstbesucher

6. August 2014 in Chronik


Umfrage der Slowakischen Akademie der Wissenschaften: 28 Prozent der Bevölkerung besuchen wöchentlich Gottesdienste - Anteil der Katholiken beträgt 62 Prozent


Bratlislava (kath.net/KAP) Ungefähr die Hälfte der slowakischen Gläubigen aller Konfessionen und Religionsgemeinschaften besucht regelmäßig einen Gottesdienst. Das hat eine repräsentative Umfrage der Slowakischen Akademie der Wissenschaften unter 1.215 Personen ergeben. Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung der Slowakei bedeutet dies, dass 28 Prozent der Bevölkerung wöchentlich einen Gottesdienst besuchen - 8 Prozent gar mehrmals die Woche. Gänzlich fern bleiben den Gotteshäusern rund 36 Prozent der Bevölkerung.

Insgesamt gaben bei der letzten Volkszählung im Jahr 2011 rund 76 Prozent der 5,41 Millionen Einwohner umfassenden Bevölkerung an, einer der 15 anerkannten Kirchen oder Religionsgemeinschaften anzugehören. 62 Prozent der Slowaken gehören der römisch-katholischen Kirche an, rund 7,5 Prozent einer der Kirchen der Reformation. 13 Prozent bezeichneten sich als konfessionslos - 10 Prozent machten keine Angaben.

Ziehe man diese beiden Erhebungen zusammen, so ergebe sich daraus, dass der "harte Kern" der Gläubigen - also jener Anteil, der wöchentlich Gottesdienste aufsucht - in der Slowakei rund ein Drittel der Bevölkerung ausmacht, so Miroslav Tizik vom Soziologischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften. Zuletzt war bei den Präsidentschaftswahlen im heurigen Frühjahr um die Stimmen dieses "harten Kerns" gekämpft worden; bei den Gemeinderatswahlen am 15. November steht die nächste Runde des Ringens bevor.

Der landesweit bekannte Pfarrer von Bratislava-Rusovce, Marian Prachar, kommentierte die Ergebnisse der Meinungsforscher mit den Worten, unter der Woche kämen "sehr wenige, am Sonntag hingegen genügend viele Leute" in die Kirche. Er bleibe daher ein Optimist, denn man habe "auch eine junge Generation und viele stellen sich heute von neuem die Frage, was sie ihren Kindern weitergeben sollen".

Zuletzt hatte Mitte Juli auch Polen statistische Daten zum Gottesdienstbesuch veröffentlicht. Demnach gehen in Polen tendenziell weniger Katholiken jeden Sonntag zur Messe. Am offiziellen Zählsonntag im Oktober 2013 gingen demnach landesweit 39,1 Prozent der Katholiken in einen Gottesdienst. Das ist ein historischer Tiefstand für Polen seit Beginn der Erhebungen 1980, im europäischen Vergleich aber ein sehr hoher Wert.

Zum Vergleich: Auch in Österreich ist die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstbesucher laut den letzten Daten aus dem Jahr 2012 rückläufig. Wurden an den sogenannten "Zählsonntagen" 2011 noch zwischen 647.000 und 680.000 Messbesucher gezählt, waren es 2012 noch zwischen 633.000 und 670.000. Bei einer Katholikenzahl von 5,36 Millionen im Jahr 2012 lag der Anteil des wöchentlichen Gottesdienstbesuchs unter den Katholiken damit bei rund 12 Prozent.

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