Bischof: Dschihadisten sind nur mit Gewalt oder Blockade zu stoppen

12. August 2014 in Weltkirche


Die Staatengemeinschaft müsse ihre Politik «komplett überdenken», forderte er. Längerfristig könne es nur dann eine Zukunft für die Christen im Irak geben, wenn die internationale Gemeinschaft die Muslime nicht mehr für ihre Politik instrumentalisie


Rom (kath.net/KNA) Der Schutz der Christen im Irak kann nach Auffassung des chaldäisch-katholischen Erzbischofs von Mossul nur durch militärisches Eingreifen oder eine Blockade der finanziellen Unterstützung für die Terrorgruppe «Islamischer Staat» sichergestellt werden. Erzbischof Emil Shimoun Nona warf der internationalen Gemeinschaft im Interview der italienischen Tageszeitung «Avvenire» (Dienstag) Untätigkeit vor.

Die Staatengemeinschaft unternehme nichts, um die offene finanzielle Unterstützung von islamistischen Terrorgruppen im Irak, in Syrien, in Somalia und Afghanistan durch einige Länder zu unterbinden. Grund sei, dass diese Staaten über Ölvorkommen verfügten, so Nona. Auf die Bombardierung von Stellungen der Dschihadisten durch die US-Armee ging Nona nicht ein.

Die Staatengemeinschaft müsse ihre Politik «komplett überdenken», forderte er. Längerfristig könne es nur dann eine Zukunft für die Christen im Irak geben, wenn die internationale Gemeinschaft die Muslime nicht mehr für ihre Politik instrumentalisiere. Der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako hatte den USA in den vergangenen Tagen vorgeworfen, dass sie nur das kurdische Erbil beschützten und nicht die christlichen Siedlungsgebiete im Nordirak.

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