Linke in Thüringen: Sind Lebensschützer 'Dreck'?

23. September 2014 in Deutschland


Eine Nachricht aus dem Büro der Landesvorsitzenden hat Empörung in der CDU ausgelöst - Thüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Selle zeigte sich „schockiert von der Sprache als auch von der Haltung, die dahinter steckt“.


Erfurt (kath.net/idea) Empörung in der CDU hat eine E-Mail ausgelöst, die aus dem Büro der Landesvorsitzenden der Linken in Thüringen, Susanne Hennig-Wellsow, verschickt worden ist. Wie andere Thüringer Politiker hatte der Verband Lebensrecht auch sie zur Teilnahme am „Marsch für das Leben“ am 20. September in Berlin eingeladen. Die Antwort auf die Einladung kam von der Mail-Adresse, die Hennig-Wellsow und ihr Partei-Kollege Matthias Bärwolff auf ihren Seiten als offiziellen Kontakt angegeben haben. Darin heißt es: „Ihren antifeministischen, antiemanzipatorischen und konservativen Dreck können Sie gerne behalten! Wir verbitten uns für die Zukunft weitere Mails Ihres Verbandes und hoffen inständig, dass Ihnen das Bündnis gegen den Marsch für das Leben am 20. September ordentlich in die Suppe spuckt.“ An dieser Aktion in Berlin hatten sich mehr als 5.000 Christen aus ganz Deutschland beteiligt. Rund 300 Gegendemonstranten störten den Marsch teils massiv. So entrissen linke Störer den Lebensschützern ihre weißen Holzkreuze, beschimpften oder bespuckten sie. Zu den Protesten hatte neben dem Aktionsbündnis „what the fuck“ (Was zur Hölle) auch ein „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ aufgerufen.

Selle: Schockiert von Sprache und Haltung

Der Thüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Selle zeigte sich angesichts der Antwort aus dem Büro der Linken gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sowohl „schockiert von der Sprache als auch von der Haltung, die dahinter steckt“. Er forderte den Fraktionsvorsitzenden Bodo Ramelow auf, zu den Äußerungen Stellung zu beziehen. Schließlich habe er sich im Wahlkampf als jemand dargestellt, der für alle wählbar sei. „Die Bürger wollen nun zu Recht wissen, was der wahre Geist dieser Partei ist und wie sie zu Themen steht, die nicht ihre Lieblingsthemen sind“, so Selle. Die Teilnehmer des Marsches für das Leben haben nach seinen Worten „unser aller Achtung verdient“.

Landesvorsitzende: Die Mail ist nicht von mir, aber ...

Ramelow ließ auf Anfrage von idea mitteilen, er habe der Erklärung von Susanne Hennig-Wellsow „nichts hinzuzufügen“. Diese erklärte inzwischen auf ihrer Internetseite, die Antwort stamme nicht von ihr. Das sei „bekanntermaßen“ nicht ihr Sprachgebrauch. Der Kritik am Marsch für das Leben und dessen Zielen schließe sie sich aber an. Unter dem Etikett des Marsches agierten „Hardcore-Abtreibungsgegner“. Rechtspopulistische Vereine wie die „Zivile Koalition“ der AfD-Europaabgeordneten Beatrix von Storch träfen dort auf CDU-Parteistrukturen wie die Junge Union sowie auf evangelikale und fundamentalistische Gruppen. Seit Tagen werde sie nun in E-Mails „selbsternannter ‚Lebensschützer’“ beleidigt und bedroht. Teilweise werde ihr selbst das Lebensrecht abgesprochen. Hennig-Wellsow: „Derzeit lasse ich alle entsprechenden E-Mails anwaltlich auf mögliche Straftatbestände prüfen und werde gegebenenfalls mit Anzeigen auf Beleidigungen und Drohungen reagieren.“

EWTN Reporter - Marsch für das Leben - Redebeitrag des Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe (CDU)



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