SPD-Politiker Thierse: Evangelische Kirche soll Klartext reden

26. September 2014 in Deutschland


Früherer Bundestagspräsident Thierse (SPD) hat die Kirchen zu klareren Stellungnahmen in politischen Debatten aufgefordert. Gerade von der evangelischen Kirche wünsche er sich mehr Eindeutigkeit, denn „Kompromiss können wir Politiker besser“.


Northeim (kath.net/idea) Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat die Kirchen zu klareren Stellungnahmen in politischen Debatten aufgefordert. Gerade von der evangelischen Kirche wünsche er sich mehr Eindeutigkeit, denn „Kompromiss können wir Politiker besser“, sagte der Katholik am 24. September in Northeim bei Göttingen. Er sprach auf der jährlichen Pastorentagung des Sprengels Hildesheim-Göttingen der hannoverschen Landeskirche. Die Kirche ist laut Thierse ein „Lobbyist für die Stimmlosen“. Eine Grundsatzfrage sei, wie viel Macht der Markt bei der Gestaltung der Politik ausübe. Hier müssten sich die Kirchen mutig einmischen, denn das Evangelium liefere Maßstäbe, die nicht die des Marktes seien, sagte Thierse, der dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken angehört. Landessuperintendent Eckhard Gorka (Hildesheim) verteidigte die Meinungsvielfalt innerhalb der evangelischen Kirche. Er sehe das nicht als verwerflich an. Von Politikern erwarte er, dass sie sich auch mit vielschichtigen Lösungsansätzen beschäftigen.


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