Hilarion nach kontroverser Rede bei Synode von Papst empfangen

18. Oktober 2014 in Chronik


Russisch-orthodoxer Metropolit betont vor Synode traditionelle Werte der Familie und greift den in der Synodenaula anwesenden Kiewer griechisch-katholischen Großerzbischof Schewtschuk an.


Vatikanstadt-Washington (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus hat am Freitag Metropolit Hilarion von Wolokolamsk, den Leiter der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats, empfangen. Hilarion war aus Anlass der Bischofssynode nach Rom gekommen, auf der er am Donnerstag eine Ansprache gehalten hatte.

Während seines Vatikan-Tages wollte Metropolit Hilarion auch mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI., mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie den Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kurt Kardinal Koch, zusammentreffen. Den Abschluss der Reise bildet ein Vortrag bei der Eröffnung des Akademischen Jahres an der Theologischen Fakultät Neapel.

Die Ansprache Hilarions vor der Synode fand Widerhall insbesondere in amerikanischen und ukrainischen Medien, weil sie neben der Betonung der traditionellen Werte der Familie auch scharfe Angriffe auf den in der Synodenaula anwesenden Kiewer griechisch-katholischen Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk enthielt. "Im Kern enthielt die Ansprache die Aufforderung, Schewtschuk und seine Mitbrüder sollten endlich aufhören, sich über die russische Außenpolitik und über die russisch-orthodoxe bischöfliche Unterstützung für die russischen Militäroperationen in der Ukrainer zu beschweren", fasste Synodenberichterstatter John Allen im "Boston Globe" (Freitag) zusammen.

"Interfax" zufolge forderte Hilarion auch, Schewtschuk solle aufhören, "eine geeinte einzige Ortskirche in der Ukraine" zu fordern. Damit bezwecke man, "die orthodoxen Gläubigen in der Ukraine von ihrer Mutterkirche, dem Moskauer Patriarchat, mit loszureißen, obwohl sie durch alte Blutsbande verbunden sind".

Den Berichten zufolge zeigte sich der New Yorker Erzbischof Timothy Kardinal Dolan empört über die Attacken Hilarions gegen die griechisch-katholische Kirche. Dolan und Schewtschuk kommentierten die Rede in einer gemeinsamen Radioshow, die am Freitag in einem New Yorker Sender ausgestrahlt wurde.

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