Kurienkardinal Pell: 'Es wird in der Lehre keine Kehrtwendung geben'

27. Oktober 2014 in Weltkirche


„Die Lehre kann sich entwickeln, wir verstehen die Wahrheit tiefer, doch in der katholischen Geschichte gibt es keine Kehrtwendungen“, ihr Prüfstein ist die apostolische Tradition.


Vatikan (kath.net/pl) „Die Kirche ist nicht auf den Glauben des heiligen Petrus errichtet, sondern auf Petrus selbst, trotz seiner Fehler und Mängel.“ Papst Franziskus „ist der 266ste Papst und die Geschichte hat 37 falsche Päpste oder Gegenpäpste gesehen.“ „Die Papstgeschichte ist noch befremdlicher als Fiktion“, aktuell habe man „einen der ungewöhnlicheren Papst der Geschichte“, der sich gleichzeitig „einer fast beispiellosen Popularität erfreut“. erläuterte Kurienkardinal George Pell schriftlich in einer Predigt, die er bei der diesjährigen Pilgerfahrt „Summorum Pontificum“ für der Tradition verbundene Pilger halten wollte. Eine schwere Bronchitis hinderte den Kardinal an der Messfeier, seine Predigt wurde von seinem persönlichen Sekretär vorgelesen. Außerdem wies Pell, der erst im Februar 2014 von Papst Franziskus zum Präfekt des neu errichteten Wirtschaftssekretariates berufen worden war, ausdrücklich darauf hin, dass Franziskus in der Reform der Vatikanfinanzen sehr erfolgreich sei. Die Predigt des Kurienkardinals kreiste um die Fragen, die durch die Entwicklungen bei der Bischofssynode zu den Themen Ehe und Familie im Oktober 2014 zu beobachten gewesen waren. „Die Lehre kann sich entwickeln, wir verstehen die Wahrheit tiefer, doch in der katholischen Geschichte gibt es keine Kehrtwendungen. Die apostolische Tradition, zuerst von Christus verkündet und in der Schrift begründet, ist der Prüfstein für Wahrheit und echte pastorale Praxis.“

Die seelsorgerliche Praxis und Lehre könne nur durch Konsens geändert werden. Das Bischofskollegium und alle Synoden „arbeiten mit dem Konsens. Bis zum nächsten Oktober sollten Katholiken daran arbeiten, „aus den gegenwärtigen Spaltungen“ heraus einen Konsens aufzubauen.

Dabei wären „wir kontraproduktiv, wenn wir in unseren Herzen Ärger oder Hass hätten oder wenn wir in sterile Polemik gegen eine erstaunlich kleine Zahl katholischer Gegenspieler verfallen würden“. In den nächsten zwölf Monaten bis zur Fortsetzung der Familiensynode müsse man „die Notwendigkeit der Umkehr“ und „das Wesen der Messe“ erklären sowie „die Reinheit des Herzens, die die Schrift von uns verlangt, wenn wir die Heilige Kommunion empfangen“.

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Kurienkardinal Pell bei Bischofssynode: Papst wünscht freien Dialog (engl. Untertitel)



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