Brandenburg: Evangelische Kirche wird zur jüdischen Synagoge

6. November 2014 in Deutschland


Kulturstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) "Erstmals seit dem Holocaust gibt es in Brandenburg wieder eine Synagoge." - Cottbuser evangelische Pfarrerin Menzel übergab bei Gedenkfeier zu Pogromen 1938 Schlüssel an Jüdischen Landesverband Brandenburg


Berlin (kath.net/KAP) Die erste Synagoge im Land Brandenburg nach dem Holocaust wird in wenigen Wochen eingeweiht. Das Gebäude in Cottbus wurde im 18. Jahrhundert als Kirche (Foto) errichtet und stand bis vor kurzem im Eigentum der Evangelischen Kirchengemeinde Cottbus-St. Nikolai. Die Übergabe der Schlüssel der bisherigen Kirche an die jüdische Gemeinde fand am Sonntag im Zuge des Gedenkens an die Novemberpogrome 1938 statt, wie die Schweizer katholische Nachrichtenagentur APIC am Mittwoch berichtet. Die evangelische Pfarrerin Ulrike Menzel habe demnach bei einer Gedenkfeier zu den Ereignissen vor 76 Jahren die Schlüssel an den Jüdischen Landesverband Brandenburg übergeben. Die feierliche Einweihung der Synagoge sei für 27. Jänner 2015 geplant.

Kulturstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) sprach von einer "historischen Zäsur" für das ganze Bundesland: "Erstmals seit dem Holocaust gibt es in Brandenburg wieder eine Synagoge."

Brandenburg setze sich für das Wiedererstehen jüdischen Lebens ein und sehe dieses als Bereicherung an. Der Landesverband umfasst sechs jüdische Gemeinden an mehreren Orten. Die Gemeinde in Cottbus wurde 1998 gegründet und zählt 420 Mitglieder.

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Foto Schloßkirche (c) Wikipedia/Tourist Cottbus
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