Der Terrorismus breitet sich dramatisch aus

19. November 2014 in Chronik


Globaler Index: Hauptverursacher sind extremistische Islam-Organisationen


Sydney (kath.net/idea) Der Terrorismus breitet sich dramatisch aus. Sowohl die Zahl der Anschläge wie auch der Todesopfer ist 2013 im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegen. Urheber der Terrorattacken sind überwiegend extremistische islamische Organisationen. Das geht aus dem Globalen Terrorismus-Index (GTI) hervor, den das Institut für Wirtschaft und Frieden (Sydney/Australien) in 162 Ländern erfasst und jetzt veröffentlicht hat. Danach wurden im Jahr 2013 fast 10.000 terroristische Anschläge registriert; das waren 44 Prozent mehr als 2012. Die Zahl der Todesopfer stieg binnen eines Jahres um 61 Prozent auf nahezu 18.000. 24 Länder verzeichneten mehr als 50 Todesfälle; 2012 waren es 15 Staaten – ein Anstieg um 60 Prozent.

Der Terrorismus wurde von vier islamisch-extremistischen Organisationen dominiert: „Islamischer Staat“ (IS) im Irak und Syrien, „Boko Haram“ (Westliche Bildung ist Sünde) in Westafrika, den Taliban in Afghanistan und dem internationalen Terrornetzwerk El Kaida. Zwei Drittel aller Todesopfer gehen auf ihr Konto. Ihr Ziel ist es, islamische Gottesstaaten zu errichten, in denen sie das Religionsgesetz, die Scharia, mit äußerster Brutalität durchsetzen. „Ungläubige“, vor allem Christen, werden vertrieben, getötet oder mit Gewalt zum Übertritt zum Islam gezwungen. Der Terror richtet sich aber auch gegen gemäßigte Muslime.

Irak: Zahl der Todesopfer steigt um 164 Prozent

Mehr als 80 Prozent der Ermordeten wurden in fünf Ländern registriert: dem Irak, Afghanistan, Pakistan, Nigeria und Syrien. Im Irak stieg die Zahl der Todesopfer um 164 Prozent auf 6.362 bei 2.492 Anschlägen – ein Plus von 164 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In mindestens 13 Ländern besteht künftig eine erhöhte Terrorgefahr: Äthiopien, Angola, Bangladesch, Birma, Burundi, der Elfenbeinküste, Iran, Israel, Mali, Mexiko, Sri Lanka, Uganda und in der Zentralafrikanischen Republik. Aber nicht nur Entwicklungsländer, sondern auch Staaten, die der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angehören, verzeichneten im Jahr 2013 Tote durch Terroranschläge: die Türkei, Mexiko, die USA, Großbritannien, Griechenland, Israel, Tschechien und Chile.

Muslimische Staaten sollen Einfluss nehmen

Wie der Geschäftsführende Vorsitzende des Instituts, Steve Killelea, erläutert, ist der Anstieg des weltweiten Terrorismus im letzten Jahrzehnt vor allem auf radikale islamische Gruppen und ihre „gewalttätigen Theologien“ zurückzuführen. Um diesen Einflüssen entgegenzuwirken, müssten muslimisch dominierte Staaten gemäßigte Formen des Islam fördern. Von außen sei es schwer, Einfluss zu nehmen. Die erfolgreichsten Strategien zur Auflösung von Terrorgruppen seit den späten sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts seien entweder die staatliche Kontrolle oder die Einleitung eines politischen Prozesses gewesen. 80 Prozent der Organisationen, die aufgelöst wurden, endeten auf diese Art und Weise. Zehn Prozent der terroristischen Organisationen lösten sich auf, weil sie ihr Ziel erreicht hatten; sieben Prozent wurden durch militärische Intervention beseitigt.


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