Die Apostolische Reise in die Türkei

3. Dezember 2014 in Aktuelles


Franziskus: das Vergessen Gottes bringt Gewalt hervor, nicht dessen Verherrlichung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen“ (1 Kor 12,3-6).

Generalaudienz im Regen mit rund 10.000 Pilgern und Besuchern, die Papst Franziskus ob ihres „Mutes“ trotz des schlechten Wetters lobte. Dankbar dem Herrn für die Apostolische Reise in die Türkei vom vergangenen Wochenende ließ der Papst die Tage seines Besuches in diesem Land Revue passieren.

Franziskus erinnerte daran, dass der erste Tag im Zeichen der Begegnung mit politischen und staatlichen Vertretern gestanden hatte. Ein Anliegen sei es ihm gewesen, auf die Notwendigkeit hinzuweisen, dass Christen und Muslime sich gemeinsam für Solidarität, Frieden und Gerechtigkeit einsetzten und dass der Staat allen Bürgern und religiösen Gemeinschaften echte Religionsfreiheit und Ausübung ihres Glaubens gewährleiste.

Der Papst betonte erneut, dass es gerade das Vergessen Gottes sei, das Gewalt hervorbringe, und nicht dessen Verherrlichung. Der Weg zum Frieden müsse der brüderliche Dialog zwischen Christen und Muslimen sein.

Der zweite Tag sei dem Besuch einiger symbolträchtiger Orte der verschiedenen Religionsbekenntnisse in der Türkei gewidmet gewesen. In diesem Zusammenhang erinnerte Franziskus auch an das Haus der Mutter Gottes in Ephesus. Im Mittelpunkt des Tages sei die gemeinsame Eucharistiefeier mit Gläubigen der verschiedenen katholischen Riten in der Türkei gestanden.

Das Fest des heiligen Apostels Andreas am dritten Tag „bot den Rahmen, um die brüderlichen Beziehungen zwischen dem Bischof von Rom und dem ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel zu festigen und das beiderseitige Engagement auf dem Weg zur vollen Einheit von Katholiken und Orthodoxen in einer gemeinsamen Erklärung zu erneuern“. Dazu sei es am Ende der Göttlichen Liturgie gekommen. Damit sei deutlich geworden, dass das Gebet die Grundlage für jeden fruchtbaren ökumenischen Dialog unter der Führung des Heiligen Geistes sei.

Abschließend erinnerte Franziskus an seine traurige Begegnung mit jungen Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak im Haus der Salesianer in Istanbul am Abend seiner Rückreise nach Rom und bekundete erneut seine Solidarität:

„Es war sehr wichtig für mich, einigen Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten des Nahen Ostens zu begegnen, dies sowohl um ihnen meine Nähe und die der Kirche zum Ausdruck zu bringen, als auch um den Wert der Aufnahme zu unterstreichen, worin sich die Türkei sehr engagiert hat. Beten wir für die Flüchtlinge und Vertriebenen und dafür, dass die Ursachen für diese schmerzhafte Wunde beseitigt werden“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache, insbesondere an die Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung in Deutschland. Bitten wir den Heiligen Geist, alle Bemühungen um ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Religionen und Kulturen fruchtbar zu machen und die Einheit der Christen im Glauben und in der Liebe wachsen zu lassen, damit sie allen Völkern Jesus Christus verkünden, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Von Herzen segne ich euch alle.

Video der Generalaudienz



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