Christ & Welt, dreipunktdrei und die deutschen Bischöfe

13. Jänner 2015 in Deutschland


Die Beteiligung der deutschen Bistümer an der häufig kirchenkritischen ‚ZEIT’-Beilage ‚Christ & Welt’ ist unklar. Die deutsche Bischofskonferenz sieht keinen Zusammenhang mit der Redaktion, eine KNA-Tochter bezeichnet sich aber als Content-Lieferant.


Bonn (kath.net/jg)
In der Ausgabe 1/2015 der Zeitung „Christ und Welt“, einer Beilage der Wochenzeitung „Die Zeit“, ist ein Artikel der Chefredakteurin veröffentlicht, der sich herablassend über „Kirche in Not“ und „Pullunderträger“, welche die Handkommunion empfangen, auseinander setzt. Peter Winnemöller hat in einem Kommentar für kath.net den Beitrag von Christiane Florin ausführlich analysiert.

Wörtlich schreibt Winnemöller: „Das kann nicht die Aufgabe einer katholischen Zeitung sein, deren Inhalt von dreipunktdrei, einem Tochterunternehmen der KNA, die dem Verband der Diözesen Deutschlands gehört, geliefert wird.“ Das entspricht der Selbstdarstellung der dreipunktdrei mediengesellschaft auf ihrer Internetseite. „Als redaktioneller Content-Lieferant ist dreipunktdrei unter anderem zuständig für die der Wochenzeitung ‚Die Zeit’ beiligenden Extraseiten Christ & Welt, die Homepage christundwelt.de“. Im ebenfalls auf der Homepage abrufbaren Kurzprofil gibt die dreipunktdrei mediengesellschaft „Christ & Welt“ als erste ihrer Referenzen an. Christiane Florin scheint als „Redaktionsleiterin Christ & Welt“ in der auf der Internetpräsenz angegebenen Redaktion der dreipunktdrei auf.

Die dreipunktdrei ist eine zu hundert Prozent im Eigentum der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA stehende Gesellschaft. Mehrheitsgesellschafter der KNA ist der Verband der Diözesen Deutschlands über die „Katholisches Medienhaus GmbH“. Katholische deutsche Bistümer und der Deutsche Caritasverband sind ebenfalls an der KNA beteiligt. KNA-Geschäftsführer Theo Mönch-Tegeder ist gleichzeitig Geschäftsführer der dreipunktdrei. Beide Gesellschaften residieren an derselben Adresse in Bonn.

Auf Anfrage von kath.net antwortete die Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz: „‚Christ und Welt’ ist eine Publikation völlig unabhängig von der Deutschen Bischofskonferenz. Die Publikation erhält keinerlei finanzielle Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz.“ Auf Nachfrage von kath.net kam die Antwort, dass „Christ & Welt“ unter der redaktionellen Leitung von Christiane Florin erstellt werde. Der Chefredakteur der „Zeit“, Giovanni di Lorenzo, sei inhaltlich und publizistisch ebenfalls für die Beilage verantwortlich. Die VDD stelle keine finanziellen Mittel für die Erstellung von „Christ & Welt“ zur Verfügung. „Die Redaktion wird von DIE ZEIT für ihre Dienstleistungen entlohnt“, heißt es wörtlich von der Pressestelle der DBK.


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