Christus rettet – die Kraft unseres Glaubens

22. Jänner 2015 in Aktuelles


Franziskus in Santa Marta: Christus, der ewige Fürsprecher. Das Wichtige ist, dass Jesus uns rettet, nicht dass er uns heilt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Predigt am Donnerstag der zweiten Woche im Jahreskreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ konzentrierte Papst Franziskus auf die Betrachtung des Tagesevangeliums (Mk 3,7-12). Aus allen Gegenden kommen die Leute zu Jesus: es „kamen Scharen von Menschen zu ihm, als sie von all dem hörten, was er tat“ (V. 8). Der Papst unterstrich, dass das Volk Gottes im Herrn eine Hoffnung sehe, „da seine Art zu handeln und zu lehren an das Herz rührt, ins Herz gelangt, da ihr die Kraft des Wortes Gottes eignet“:

„Das Volk spürt das und sieht, dass sich in Jesus die Verheißungen erfüllen, dass in Jesus eine Hoffnung ist. Das Volk war etwas gelangweilt von der Weise, wie der Glaube gelehrt wurde, von den Gesetzeslehrern jener Zeit, die ihm viele Gebote, viele Vorschriften auf die Schultern luden, doch nicht zum Herzen der Menschen vordrangen. Und als es Jesus sieht und hört, was er vorschlägt, die Seligpreisungen... ja, da spürt es etwas, das sich bewegt – es ist der Heilige Geist, der das erweckt! – und geht hin, um Jesus zu begegnen“.

Die Menschenscharen seien zu Jesus gegangen, um geheilt zu werden, das heißt: sie hätten ihr Wohl gesucht. „Doch“, so Franziskus, „wir können Gott in der Reinheit der Absichten von Anfang an folgen, immer ein wenig für uns, ein wenig für Gott... Es ist der Weg, der diese Absichten läutert. Und die Menschen gehen, ja, sie suchen Gott, doch sie suchen auch die Gesundheit, die Heilung. Und sie werfen sich ihm zu Füßen, um ihn zu berühren, damit jene Kraft heraustrete und sie heile“.

Das Wichtigste aber sei nicht, dass Jesus heile, so der Papst. Dies sei vielmehr das Zeichen für eine andere Heilung. Gleiches gelte für die Tatsache, dass Jesus Worte spreche, die ans Herz rührten: „Gewiss, dies hilft, um Gott zu begegnen. Das Wichtigste aber ist, was im Brief an die Hebräer gesagt wird: ‚Jesus kann die, die durch ihn vor Gott hintreten, für immer retten; denn er lebt allezeit, um für sie einzutreten’ (Hebr 7,25). Jesus rettet und Jesus ist der Fürsprecher. Das sind die Schlüsselworte“:

„Jesus rettet! Diese Heilungen, diese Worte, die ins Herz dringen, sind das Zeichen und der Beginn eines Heils. Der Weg des Heils vieler, die beginnen, Jesus zu hören oder um eine Heilung zu bitten, und die dann zu ihm zurückkehren und das Heil spüren. Ist aber das Wichtigste bei Jesus, dass er heilt? Nein, das ist nicht das Wichtigste. Dass er uns lehrt? Das ist nicht das Wichtigste. Dass er rettet! Er ist der Heiland und Retter und wir werden von ihm gerettet. Das ist das Wichtigste. Und das ist die Kraft unseres Glaubens!“.

Jesus sei zum Vater aufgestiegen und dort noch immer, alle Tage, in allen Momenten, unser Fürsprecher:

„Und das ist etwas Aktuelles. Jesus vor dem Vater bietet sein Leben dar, die Erlösung, er lässt den Vater seine Wunden sehen, den Preis des Heils. Und so tritt Jesus alle Tage für uns ein. Und wenn wir aus irgendeinem Grund etwas am Boden liegen, dann wollen wir uns dessen entsinnen, dass er für uns betet, dass er ständig für uns Fürsprache hält. Oft vergessen wir das: ‚Tja, Jesus... ja, es ist vorbei, er ist in den Himmel gegangen, er hat uns den Heiligen Geist gesandt, diese Geschichte ist zu Ende’. Nein! Jetzt, in jedem Moment hält Jesus Fürsprache. In diesem Gebet: ‚Jesus, Herr, erbarme dich meiner’. Er hält für mich Fürsprache. Sich an den Herrn wenden und um diese Fürsprache bitten“.

Der zentrale Punkt ist für den Papst: „Jesus ist Heiland und Fürsprecher. Es wird dir gut tun, dir dies ins Gedächtnis zu rufen. So suchen die Menschenscharen Jesus, mit jenem Spürsinn des Volkes für die Hoffnung, des Volkes, das den Messias erwartete und danach trachtet, in ihm die Gesundheit, die Wahrheit, das Heil zu finden, da er der Heiland ist und als der Heiland noch heute, in diesem Augenblick, für uns Fürsprache hält“.

Franziskus beendete seine Betrachtungen mit einem Gebet: „Unser christliches Leben möge immer mehr davon überzeugt sein, dass wir gerettet worden sind, dass wir einen Heiland haben, Jesus zur Rechten des Vaters, der Fürsprache hält. Der Herr, der Heilige Geist, sie mögen uns das begreifen lassen“.


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