In Indien steigt die Zahl von Übergriffen auf Christen

27. Jänner 2015 in Chronik


Hinduistisch-nationalistische RSS ist hauptverantwortlich - Situation für Christen im östlichen Bundesstadt Chhattisgarh am gefährlichsten


Vatikanstadt (kath.net/KAP) In Indien sind 2014 fünf Christen aus Hass gegen den Glauben getötet und mehr als 300 Priester Opfer von Angriffen geworden. Das geht aus dem jüngsten "Verfolgungsbericht" des "Catholic-Christian Secular Forum" (CSF) hervor, aus dem der vatikanische Missionspressedienst "Fides" am Donnerstag zitierte.

Danach gab es im vergangenen Jahr landesweit mehr als 7.000 antichristliche Übergriffe, bei denen auch mehr als 2.000 Frauen und Kinder Opfer von Gewalt wurden. Bei den Tätern handle es sich meist um extremistische Hindus. Am gefährlichsten sei die Situation für Christen im östlichen Bundesstadt Chhattisgarh, heißt es in dem Bericht, der am Dienstag in Mumbai veröffentlicht wurde.

Dem Report zufolge hätten Zahl und Intensität der Übergriffe gegen Christen zugenommen, schreibt "Fides". Für die Übergriffe sei besonders die hinduistisch-nationalistische RSS verantwortlich, die grundsätzlich gegen religiöse Minderheiten im Land kämpfe. Die RSS gewinne seit der Machtübernahme der "Bharatiya Janata Party" unter Premierminister Narendra Modi an Zulauf. 2013 seien mehr als 2.000 neue Niederlassungen gegründet worden, 2014 seien es über 5.000 gewesen. Insgesamt soll die Bewegung mehr als fünf Millionen Aktivisten zählen. Ihre Mitglieder hätten bereits 60 Kirchen besetzt, die sie als ihre Basislager benutzten, schreibt "Fides".

Der Bericht beklagte weiter, dass die Polizei Anzeigen wegen antichristlicher Gewalt nicht verfolge oder gar nicht erst entgegennehme. Daher werde auch in den Medien kaum über solche Übergriffe berichtet. In vielen Fällen fehle den Betroffenen zudem der Mut, Anzeige zu erstatten.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


© 2015 www.kath.net