Schuster: Muslime müssen mehr gegen Antisemitismus tun

25. Jänner 2015 in Deutschland


Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland bezweifelt, dass in den islamischen Verbänden alles getan werde, «um Antisemitismus in den eigenen Reihen, vor allem bei Jugendlichen, zu verhindern».


Berlin (kath.net/KNA) Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat die islamischen Verbände aufgefordert, sich mehr im Kampf gegen Antisemitismus zu engagieren. Er bezweifle, dass alles getan werde, «um Antisemitismus in den eigenen Reihen, vor allem bei Jugendlichen, zu verhindern», sagte Josef Schuster dem Berliner Tagesspiegel (Samstag).

«Es passiert immer noch, dass in Moscheegemeinden radikale Stimmungen gefördert werden, statt dagegen entschieden vorzugehen», so Schuster weiter. Mit Blick auf Ausschreitungen während des Gazakrieges meinte Schuster: «Man muss etwas dagegen tun, wenn die Kritik an Israel mit Ressentiments gegenüber 'den Juden' einhergeht.» Diese Differenzierung erfolge in vielen islamischen Gemeinden offenbar nicht. Erschwerend komme hinzu, dass es keine zentralen Ansprechpartner gebe, die für eine Mehrheit der Muslime sprechen könnten.

Bayrischer Rundfunk: Porträt von Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland


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