Die Kranken – der privilegierte Weg zu Christus

8. Februar 2015 in Aktuelles


Franziskus: Jesus ist Arzt der Seele und des Leibes. Der Papst erinnert an den heutigen Gebetstag gegen den Menschenhandel und die Ausbeutung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus am fünften Sonntag im Jahreskreis. In seiner Ansprache stellte Papst Franziskus das Tagesevangelium in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit (Mk 1,29-39): Jesus „heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten“.

Jesus sei auf die Erde gekommen, um das Heil des ganzen Menschen zu verkündigen und zu verwirklichen und zeige eine besondere Vorliebe für jene, die in Leib und Geist verletzte seien: die Armen, die Sünder, die Besessenen, die Kranken, die Ausgegrenzten. So offenbare er sich als Arzt sowohl des Leibes als auch der Seele.

Die Wirklichkeit der Heilung durch Christus lade zum Nachdenken über den Sinn und den Wert der Krankheit ein. Dies rufe der Welttag der Kranken in Erinnerung, der am Mittwoch, den 11. September, begangen werde. Franziskus segnete auch die Gebetsvigil am 10. Februar zu diesem Anlass. Der Papst rief zum Gebet für den Präsidenten des Rates für die Pastoral im Krankendienst, Erzbischof Zygmunt Zimowski, auf, der sich in Polen aufhält und sehr schwer erkrankt ist.

Das heilbringende Werk Christi erschöpfe sich nicht mit seiner Person und seinem irdischen Leben, sondern setzte sich durch die Kirche fort, „Sakrament der Liebe und der Zärtlichkeit Gottes für die Menschen.

Die Kirche finde die Kranken immer auf ihrem Weg und betrachte die kranken Menschen als einen bevorzugten Weg zur Begegnung mit Christus, um ihn aufzunehmen und ihm zu dienen. Dies geschehe auch in unserer Zeit.

Das innere und leibliche Leid erwecke starke Fragen über den Sinn der Krankheit und des Schmerzes und über das Warum des Todes. Dies seien existentielle Fragen, auf die das pastorale Wirken der Kirche im Licht des Glaubens antworten müsse, mit dem Blick auf den Gekreuzigten, in dem das ganze heilbringende Geheimnis Gottes, des Vaters, sichtbar werde.

Daher sei jeder dazu berufen, das Licht des Evangeliums und die Kraft der Gnade den Leidenden und alle jenen zu bringen, die diesen beistünden.

Nach dem Angelus erinnerte Franziskus an den heutigen liturgischen Gedenktag der heiligen Josefine Bakhita, die als Kind Opfer des Menschenhandels war. Aus diesem Grund sei der Tag des Gebets und der Reflexion gegen den Menschenhandel eingerichtet worden. Franziskus ermutigte alle, den ausgebeuteten Kindern, Männern und Frauen beizustehen, und forderte die Regierungen auf, entschlossen die Ursachen dieser Ausbeutung zu beseitigen, die einer Zivilgesellschaft unwürdig sei.





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