Papst eröffnet im Vatikan Konsistorium der Kardinäle

12. Februar 2015 in Weltkirche


Zwei Tage lang will Papst Franziskus mit seinem obersten Beratergremium die geplante Kurienreform sowie weitere Fragen der Kirchenleitung erörtern. An dem Treffen nehmen rund 150 Würdenträger aus aller Welt teil.


Vatikanstadt (kath.net/(KNA) Im Vatikan hat am Donnerstagmorgen eine Vollversammlung des Kardinalskollegiums begonnen, ein sogenanntes Konsistorium. Zwei Tage lang will Papst Franziskus mit seinem obersten Beratergremium die geplante Kurienreform sowie weitere Fragen der Kirchenleitung erörtern. An dem Treffen nehmen rund 150 Würdenträger aus aller Welt teil. Am Samstag will der Papst 20 neue Mitglieder in das Kardinalskollegium aufnehmen, darunter den aus Deutschland stammenden früheren Vatikandiplomaten Karl-Josef Rauber.

Die Kurienreform war vor der Papstwahl im März 2013 nach einer Reihe von Pannen der vergangenen Jahren von den Kardinälen angeregt worden.

Papst Franziskus hatte die Planungen einem eigenen Kardinalsrat (K9-Rat) anvertraut, der seither in acht Konferenzrunden über neue Strukturen der zentralen Kirchenleitung beraten hat. Der Stand der Planungen wird den versammelten Kardinälen vom K9-Vorsitzenden Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga und seinem Sekretär Erzbischof Marcello Semerano präsentiert.

Ziel der Kurienreform sei es, eine «größere Harmonie unter den Dikasterien und Ämtern und eine effizientere Zusammenarbeit zu fördern», sagte der Papst in einem kurzen Grußwort zu Beginn des Konsistoriums. Dazu gehörten Transparenz sowie echte Synodalität und Kollegialität. Die Reform sei kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zu diesen Zielen hin. Der Papst räumte ein, dass es sich um kein leichtes Unterfangen handele. Es erfordere vielmehr Zeit, Entschlossenheit und die Bereitschaft aller zur Zusammenarbeit.

Ausdrücklich erinnerte Franziskus daran, dass die Mehrheit der Kardinäle eine solche Reform bei den Generalkongregationen nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. angeregt habe, um die Rolle der Kurie zur Unterstützung des Papstes und der Ortskirchen zu unterstreichen.

Zuvor hatte die Vatileaks-Affäre mit der Veröffentlichung vertraulicher Papstdokumente und der Skandal um den Holocaustleugner Richard Williamson für Irritationen gesorgt.

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