Fußball-WM 2022: Kardinalsskepsis über Austragung im Advent

28. Februar 2015 in Chronik


Public Viewing auf dem Weihnachtsmarkt "kaum vorstellbar" - Kritik vor allem an Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland Katar.


Bonn (kath.net/ KAP/KNA)
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki sieht eine mögliche Austragung der Fußball-WM im Advent 2022 skeptisch. Public Viewing auf dem Weihnachtsmarkt sei für ihn "kaum vorstellbar", sagte Woelki dem "Express" (Donnerstag). Die Adventszeit werde dadurch noch stressiger.

Mehr als die geänderte Jahreszeit störten ihn aber die Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen gegenüber dem Gastgeberland Katar. Laut Medienberichten sei "jeden Tag ein Toter auf den Baustellen für die WM zu beklagen", so Woelki. Daher bezweifle er, dass die Zuständigen "ihrer politischen Verantwortung bei der Vergabe der WM gerecht werden."

Am Dienstag hatte der Sportbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Jörg Michael Peters, erklärt, es gebe gute Gründe, das Turnier im Wüstenemirat nicht in der Sommerzeit auszutragen. "Wir gehen davon aus, dass das Endspiel nicht am Heiligabend oder ersten Feiertag stattfindet", fügte der Trierer Weihbischof in Hildesheim hinzu.

FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke hatte am gleichen Tag angekündigt, dass das Turnier voraussichtlich im November und Dezember 2022 stattfinden soll. Das Finale könnte den vorläufigen Planungen zufolge am 23. Dezember, einen Tag vor Heiligabend, stattfinden. Die endgültige Entscheidung will das FIFA-Exekutivkomitee den Angaben zufolge bei seiner Sitzung am 19. und 20. März fällen.

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