Meisner: Mitarbeiter des Hl. Geistes ist der Hauptberuf jedes Christen

13. März 2015 in Weltkirche


Kardinal Meisner bei Kongress von Kirche in Not: "Kirche in Not stellt das Ideal kirchlichen Laienapostolates dar. Der Geist Gottes ist die Dynamik von Kirche in Not". kath.net-Bericht von Roland Noé


Würzburg (kath.net/rn)
„Mitarbeiter des Hl. Geistes ist der Hauptberuf jedes Christen.“ Mit kraftvollen Worten hat der emeritierte Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner am Freitag am Nachmittag beim Kongress „Treffpunkt Weltkirche“ des Päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not in Würzburg gewürdigt und die Teilnehmer motiviert, auf das Wesentliche zu sehen und dem Heiligen Geist zu vertrauen. „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird“, war das eigentliche Thema seine Eröffnungsreferates. „Die Kirche ist die Werkstatt des Heiligen Geistes.“, bekräftige Meisner und erinnerte daran, dass das Hilfswerk „Kirche in Not“ von allen Päpsten der letzten Jahrzehnte gesegnet worden ist und jetzt bereits von über 600.000 Wohltätern getragen werde. „Kirche in Not stellt das Ideal kirchlichen Laienapostolates dar. Der Geist Gottes ist die Dynamik von Kirche in Not“

An die Gläubigen richtete Meisner dann die eindringlichen Worte „Wir sind die Tür und die Werkstatt seines Heiligen Geistes. So wird er auch heute durch uns sichtbar für die Welt mit ihren vielen armen und bedürftigen Menschen. Dieser Auftrag ist als Forderung zu verstehen, dieser Auftrag ist eine Ermächtigung, eine Bevollmächtigung. Er schenkt uns ein Leben im Einsatz für die Mühseligen und Beladenen.“

Programm und Strukturen, die in der katholischen Kirche Deutschland so überreich vorhanden sind, werden von Meisner dann kritisch gewürdigt: „Wir fragen heute immer nach Programm, Methoden, Strukturen unserer Arbeit. Aber die Jünger Jesu bekamen damals kein fertiges Konzept. Es kam keine verantwortungsvolle Lehrlingsausbildung. Hier fängt man gleich als Facharbeiter des Heiligen Geistes ans. Hier wird man gleich auch auf den eigenen Lebensweg losgeschickt, aber besonders für die Mühseligen und Beladenen.“

Anschließend erzählte Meisner eine Geschichte eines Beduinen in der Wüste, der im Wüstensand niederkniet und sein Ohr auf die Wüste legte. Auf die Frage, was er denn da mache, meinte dieser „Ich höre die Wüste weinen“. Das tue das weltumspannende Werk „Kirche in Not“ laut Meisner permanent. „Der Hl. Geist drängt uns, die Kirche zur Verbundenheit mit dem Schicksal mit den Bedrängten zu bewegen. Kirche in Not“ bewegt uns, uns eine Schicksalsgemeinschaft mit allen Leidenden einzugehen.“

Auch das Thema der ungeborenen Kinder und der Kinder, die hungern, hat Meisner am Ende erinnert. „Statt Kinder zu Hundertausenden abzutreiben, sollte man diese zur Welt bringen, um 9 von 10 Ehepartner glücklich zu machen, die sich bemühen, ein Kind zu adoptieren. Wir sollten anstelle eines fieberhaften Konsums im eigenen Land einen Großteils unseres Wohlstandes an die zu verschenken suche, die außer Hunger nichts haben.“

Abschließend meinte Meisner: „Es gehört heute viel Mut dazu, zu glauben, dass in diesen kleinen Schritten des Heilen und Helfens die eigentliche Erneuerung der Welt sich anbahnt. Aber in Wahrheit, leben wir doch alle davon, dass von Zeit zu Zeit, auch in unser Dasein hereintritt, mit dem Erkennungszeichen des Hl. Geistes auf den Lippe.“

Kardinal Meisner während des Vortrags


Verschiedene Stände auf dem Kongress von KIRCHE IN NOT in Würzburg


Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann u.a. bei der Eröffnungsmesse des Kongresses von KIRCHE IN NOT


Kirche-In-Not-Geschäftsführerin Karin Fenbert


Video: Johanna Gräfin von Westphalen im KATH.NET-Interview Auf dem Kirche in Not-Kongress/Würzburg


Video: kath.net-Interview mit Pater Anton Lässer beim Kirche in Not-Kongress


Foto Kardinal Meisner während seines Vortrages (c) Peter Winnemöller


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