Pakistan: Taliban töten 14 Christen beim Gottesdienst

16. März 2015 in Weltkirche


Angreifer sprengten sich vor zwei Kirchen (evangelisch und katholisch) in die Luft - Taliban bekennen sich zum Anschlag und drohte mit weiteren Angriffen. Ihr Ziel ist, die Scharia durchzusetzen.


Lahore (kath.net/idea) In der pakistanischen Stadt Lahore sind bei einem Angriff radikalislamischer Taliban-Kämpfer auf zwei Kirchen mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen; 78 wurden verletzt. Medienberichten zufolge sprengten sich Selbstmordattentäter am 15. März während der Sonntagsgottesdienste in die Luft, als Wachmänner sie am Eingang aufhalten wollten. Die Taliban bekannte sich zu dem Anschlag und drohte mit weiteren Angriffen. Ihr Ziel ist es, das islamische Religionsgesetz – die Scharia – durchzusetzen. Die beiden Kirchen – eine katholische und eine protestantische – liegen in Youhanabad, einem vor allem von Christen bewohnten Viertel Lahores. Nach dem Doppelanschlag zogen hunderte von ihnen durch die Straßen von Lahore und protestierten gegen den mangelnden Schutz durch Sicherheitskräfte.

Premierminister Nawaz Sharif verurteilte die Anschläge und forderte die Provinzregierungen auf, die Schutzmaßnahmen zu verstärken. In Pakistan kommt es immer wieder zu Angriffen muslimischer Extremisten auf Christen und andere religiöse Minderheiten. Bei einem Anschlag der Taliban auf eine Schule in Peschawar waren Ende vergangenen Jahres 130 Menschen getötet worden. Von den 174 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen sowie zwei Prozent Hindus. Der Rest sind Sikhs, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen.


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