US-Firma will das Schicksal der sudanesischen Christin verfilmen

21. März 2015 in Weltkirche


Mariam Ibrahim Ishaq sollte gehenkt werden, ihr Schicksal bewegte viele – Sie lehnt das Filmprojekt ab


Grand Rapids (kath.net/idea) Ein christliches Filmproduktionsunternehmen in den USA will das Leben der sudanesischen Christin Mariam Ibrahim Ishag (Foto) verfilmen. Doch sie selbst lehnt das Projekt ab. Im vorigen Jahr erschütterte ihr Martyrium die Welt. Wegen „Abfalls vom Islam“ saß die heute 27 Jahre alte Ärztin mit ihrem 20 Monate alten Sohn Martin hinter Gittern. Am 15. Mai wurde sie zum Tod durch den Strang verurteilt. Dem islamischen Religionsgesetz zufolge galt die Tochter eines Muslims und einer Christin als Muslimin. Da sie einen Christen geheiratet hatte, wurde sie zudem wegen Hurerei mit 100 Peitschenhieben bestraft. Doch die hochschwangere Katholikin weigerte sich, ihrem Glauben abzuschwören: „Ich bin Christin und war niemals Muslimin.“ Am 26. Mai brachte sie an Ketten gefesselt ihre Tochter Maya zur Welt. Nach internationalen Protesten wurde sie entlassen und durfte schließlich mit ihrem Mann Daniel Wani – einem körperbehinderten Arzt mit US-Staatsbürgerschaft – und den beiden Kindern nach Rom fliegen. Dort empfing sie Papst Franziskus. Schließlich ließ sich die Familie im US-Bundesstaat New Hampshire nieder. Die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) zeichnete Mariam Ibrahim Ishaq als „Märtyrerin des Jahres 2014“ aus.

Schwarmfinanzierung soll Kosten decken

Die Produktionsgesellschaft „Christian Lives Matter“ (Das Leben von Christen zählt) mit Sitz in Grand Rapids (US-Bundesstaat Michigan) möchte jetzt Ishaqs Schicksal in einem Spielfilm darstellen. Die Hauptrolle des Streifens mit dem Titel „I Am A Christian“ (Ich bin eine Christin) soll Stacey Dash (48) spielen, die in Filmen wie „Mr. Bill (1994) und „Clueless – Was sonst!“ (1995) mitgewirkt hat.

Die Filmemacher wollen das Projekt nicht Hollywood überlassen, weil sie befürchten, dass die christliche Botschaft verwässert würde. Die Produktionskosten von etwa 500.000 US-Dollar (470.000 Euro) sollen per Schwarmfinanzierung (Crowdfunding) über das internationale Portal IndieGoGo aufgebracht werden. 40 Prozent der späteren Einnahmen will die Produktionsfirma christlichen Werken zukommen lassen, die sich für verfolgte Christen einsetzen. Die Familie von Mariam Ishaq und Daniel Wani soll zehn Prozent erhalten. Doch diese möchte nichts mit dem Projekt zu tun haben, wie der Informationsdienst Christian Today berichtet.

Meriam Ibrahim und Familie bei Papst Franziskus


Die sudanesische Katholikin Mariam Ibraheem gibt ihr erstes Interview nach ihrer Befreiung (engl.) (Das eigentliche Interview beginnt Min. 2,45)



© 2015 www.kath.net