Die Erhöhung Christi

22. März 2015 in Aktuelles


Franziskus: ‚Wir wollen Jesus sehen!’ Bringt der Welt das Evangelium, das Kreuz und das Zeugnis eures Glaubens. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus am fünften Sonntag der Fastenzeit: das Tagesevangelium (Joh 12,20-33) stand im Mittelpunkt der Ansprache von Papst Franziskus vor dem traditionellen Mittagsgebet des Angelus. Franziskus hob hervor, dass nun in Jerusalem viele Menschen seien, die Jesus von Nazaret sehen wollten. Einige hätten ihn als den Gesandten Gottes erkannt, andere dagegen wollten seinen Tod, da sie in ihm einen gefährlichen Häretiker erkannten. Weitere Leute wie „die Griechen“ seien neugierig und wollten mehr von Jesus wissen.

„Wir wollen Jesus sehen“: diese Worte gingen über die Episode hinaus und brächten etwas Universales zum Ausdruck: das Verlangen, das durch alle Epochen und Kulturen gehe und im Herzen vieler Menschen gegenwärtig sei, die von Christus gehört hätten, ihm aber noch nicht begegnet seien.

Als Antwort auf dieses Ansinnen spreche Jesus die Prophezeiung aus: „Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird“: die Stunde des Kreuzes, die Stunde des Siegs über Satan, den Fürsten des Bösen, die Stunde des endgültigen Siegs der barmherzigen Liebe Gottes. Christus erkläre, dass er über die Erde erhöht werde: „erhöht“ am Kreuz und „erhöht“ vom Vater in der Auferstehung: „Die Stunde des Kreuzes, die finsterste Stunde der Geschichte, ist auch die Quelle des Heils für alle, die an ihn glauben“.

Die Prophezeiung setze sich mit dem Weizenkorn fort, das sterben müsse, um Frucht zu tragen. Dieses Bild enthalte einen weiteren Aspekt des Kreuzes Christi: den Aspekt der Fruchtbarkeit, der erneuernden Kraft der Liebe Gottes, in die der Christ durch die Taufe eingetaucht werde. So könnten sie dann zu „Weizenkörnern“ werden und wie Jesus Frucht tragen: „Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben“ (V. 25).

Alle, die auch heute Jesus sehen wollten, die auf der Suche nach Gott seien, „die als Kinder eine Katechese empfangen, sie aber nicht vertieft haben“, all diesen Menschen „können wir drei Dinge anbieten: das Evangelium, das Kreuz und das Zeugnis unseres Glaubens“, das kohärent sein müsse.

Nach dem Angelus erinnerte der Papst an den heutigen Welt-Wassertag der Vereinten Nationen. Franziskus ermutigte die internationale Gemeinschaft, darüber zu wachen, dass das Wasser des Planeten angemessen geschützt und niemand von diesem Gut ausgeschlossen werde: "Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser,
gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch" (Franz von Assisi, Sonnengesang).

Auch an diesem Sonntag ließ der Papst auf dem Petersplatz das Evangelium verteilen und mahnte, es immer bei sich zu haben und zu lesen. Die Bücher wurden von Obdachlosen verteilt.





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