Öffnung der «Osterwiese»-Kirmes an Karfreitag sorgt für Kritik

3. April 2015 in Deutschland


Osnabrücks Bischof Bode lehnt die von Bremens Innensenator Mäurer (SPD) erlaubte Öffnung der Bremer Kirmes «Osterwiese» am Karfreitag ab.


Osnabrück/Bremen (kath.net/KNA) Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode lehnt die von Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) erlaubte Öffnung der Bremer Kirmes «Osterwiese» am Karfreitag ab. Dafür habe er «keinerlei Verständnis», sagte er am Donnerstag in Osnabrück. Nur ein gemeinsamer ganzer stiller Tag, wie er gesetzlich verankert sei, werde dem Anliegen der Kirchen gerecht. Die Öffnung sei «ein Schlag gegen die Verbindlichkeit von Gesetzen», so der Bischof.

Der Innensenator hatte am Mittwoch einer Forderung der Schausteller nachgegeben und eine Öffnung der Kirmes «Osterwiese» an Karfreitag erlaubt. Allerdings soll dies nicht um 13.00 Uhr, sondern erst ab 18.00 Uhr geschehen. Er sei sich mit den Kirchen einig, dass der Karfreitag als stiller Feiertag von großer Bedeutung sei, sagte Mäurer. Andererseits sei der Besuch des Volksfestes durch den Orkan «Niklas» sehr eingeschränkt gewesen. Da viele Menschen die Feiertage zu einem Besuch nutzen wollten, habe er die Ausnahmeerlaubnis erteilt.

Bode äußerte dagegen, gerade weil so viele Menschen unter Katastrophen und unbegreiflichen Bedrängnissen litten, brauche es gemeinsame Zeiten der Stille wie den Karfreitag. Es sei ein Zeichen der Solidarität über die religiös-christliche Begründung vom Sterben Christi hinaus. «Und es ist doch die Frage: Dürfen wir es zulassen, dass immer mehr Bereiche des menschlichen Lebens von wirtschaftlichen Interessen beherrscht werden?»

Der Hamburger «Dom», «das größte Volksfest im Norden», wird laut Auskunft auf der Internetseite seine Pforten am Karfreitag nicht öffnen. Hier sorgte Orkan «Niklas» dafür, dass das Gelände auf dem Heiligengeistfeld am Dienstag ganztägig für Besucher geschlossen blieb.

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