Die gegenseitige Entsprechung von Mann und Frau

22. April 2015 in Aktuelles


Franziskus: Wir müssen die Ehe und die Familie wieder zu Ehren kommen lassen! Der Mann ist ganz für die Frau geschaffen, und die Frau ganz für den Mann. Die Berufung zu Ehe und Familie. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein / und Fleisch von meinem Fleisch. / Frau soll sie heißen, / denn vom Mann ist sie genommen. Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch“ (Gen 2,22-24).

Gegenseitige Entsprechung von Mann und Frau: Die Frau ist keine „Replik“ des Mannes. Sie entstammt direkt dem schöpferischen Gestus Gottes. Bei der heutigen Generalaudienz setzte Papst Franziskus seine Katechese über Mann und Frau fort und konzentrierte sich auf den Aspekt der Entsprechung von Mann und Frau.

Im zweiten Schöpfungsbericht des Buches Genesis sei zu lesen, wie Gott den ersten Menschen erschaffe und erkenne, dass es nicht gut sei, wenn er allein bleibe (vgl. Gen 2,18). Adam sei Herr seiner selbst, aber es fehle ihm die Gemeinschaft, die Fülle. Daher wolle ihm Gott eine Hilfe machen, „die ihm entspricht“.

Unter den Tieren, die Gott ins Dasein gerufen habe, finde der Mann keinen wahren Partner. Erst als er die Frau sehe, wisse er, „dass allein sie Bein von seinem Bein, Fleisch von seinem Fleisch ist“. Allein die Frau entspreche ihm und ergänze ihn. Das Bild von der Rippe bringe dabei keine Unterlegenheit oder Unterordnung der Frau gegenüber dem Mann zum Ausdruck sondern die Tatsache, dass Mann und Frau aus derselben Substanz und einander entsprechend sind.

Leider erwiderten Mann und Frau das große Vertrauen Gottes, seine Schöpfung zu bebauen und zu behüten, mit Misstrauen und Ungehorsam. Die Sucht nach Allmacht zerstöre die Harmonie zwischen Gott und Mensch, aber auch zwischen Mann und Frau: „Denken wir an die verschiedenen Formen des Chauvinismus, an die Exzesse der patriarchalischen Kulturen wie auch die Kommerzialisierung des Körpers der Frau in der heutigen Medienkultur“.

Ohne die stabile und fruchtbare Verbindung von Mann und Frau „nimmt die ganze Gesellschaft schweren Schaden, und besonders die Kinder werden immer mehr entwurzelt“. Die gesellschaftliche Entwertung des stabilen Bundes zwischen Mann und Frau, der auf die Zeugung neuen Lebens ausgerichtet sei, „ist gewiss ein Verlust für alle“. Dagegen sei die Bewahrung dieses Bundes zwischen Mann und Frau eine anspruchsvolle und mit Leidenschaft erfüllende Berufung: „Wir müssen die Ehe und die Familie wieder zu Ehren kommen lassen!“ Der Mann sei für die Frau geschaffen, und die Frau für den Mann.

Den Weg der Ehe und Familie treu zu gehen sei eine Herausforderung. Gott aber habe Mann und Frau auch mit Röcken aus Fellen bekleidet. Dies sei ein Zeichen seiner Zärtlichkeit und väterlichen Fürsorge gegenüber dem schwachen Menschenpaar.

„Betet und vertraut darauf“, so der Papst abschließend, „dass Gott selber sich um die Eheleute und Familien kümmert und sie beschützt“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Mit Freude heiße ich die Gläubigen deutscher Sprache willkommen. Werden wir immer mehr Familien des Gebets und vertrauen wir unsere Familien der himmlischen Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria an, der Mutter der schönen Liebe und der Königin der Familien. Gott segne euch.





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