Kukacka: Europäischer Islam braucht Aufklärung

23. April 2015 in Aktuelles


Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände: Islamismus, Salafismus und Scharia gehören sicher nicht zu Österreich - In Österreich lebende Muslime sollten sich in Herkunftsländern für Religionsfreiheit einsetzen


Wien (kath.net/KAP) Für einen "Islam österreichischer Prägung" hat sich der Vorsitzende des Mittelschüler-Kartell-Verbandes (MKV), Helmut Kukacka, ausgesprochen. Der frühere Staatssekretär und nunmehrige Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs (AKV) bezeichnete die erfolgte klare Festlegung von Rechten und Pflichten für die islamische Glaubensgemeinschaft im österreichischen Islamgesetz für "richtig und notwendig". Wolle der Islam Teil Europas sein, müsse man ihm die Erkenntnisse und Konsequenzen der Aufklärung auch "zumuten", so Kukacka in einer Aussendung vom Montag.

Der Islam gehöre laut dem MKV-Vorsitzenden nicht pauschal zu Österreich, da es nicht "den einen Islam" gebe: "Der gesamte Islam mit all seinen islamistischen und salafistischen Strömungen gehört sicher ebenso wenig zu Österreich wie die Scharia, die in wesentlichen Teilen mit unserer Rechts- und Werteordnung nicht vereinbar ist." Gleichzeitig müsse aber "unbestritten" bleiben, dass in Österreich lebende Muslime, die sich in die Gesellschaftsordnung und in den Rechtsbestand des Landes integrieren, volle Bürgerrechte genießen und Teil der offenen Gesellschaft seien. "Sie gehören zu Österreich", betonte Kukacka.

Wolle der Islam zu Europa gehören, müsse man ihm die Erkenntnisse und Konsequenzen der Aufklärung auch zumuten, zumal er deren Weg bislang nicht durchlaufen habe. Von den humanistischen Werten der Aufklärung seien - neben den christlich-jüdischen Traditionen und Wertvorstellungen - die kulturellen und religiösen Wurzeln Österreichs und auch Europas schließlich geprägt, so der MKV-Präsident.

Als "klare Erwartung an die in Österreich lebenden Muslime" bezeichnete Kukacka zudem ein Einfordern umfassender Religionsfreiheit in den jeweiligen Herkunftsländern, von dem bisher "leider wenig zu hören" gewesen sei: Religionsfreiheit und Menschenrechte würden in Ländern, in denen der Islam Staatsreligion ist, derzeit "am ärgsten mit Füßen getreten" und Christen würden dort am meisten verfolgt. Das Kennenlernen der Religionsfreiheit und das freie Leben des eigenen Glaubens in Österreich bringe eine entsprechende Verantwortung und Verpflichtung mit sich, so der MKV-Präsident.

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