Bericht: Unter 28 ermordeten Äthiopiern war auch ein Muslim

24. April 2015 in Chronik


Rahman habe sich der Terrormiliz IS laut Berichten entweder freiwillig als Geisel angeboten oder sei unterwegs zum Christentum übergetreten


Rom (kath.net/KAP) Unter den 28 in der Vorwoche von IS-Terroristen in Libyen ermordeten Äthiopiern dürfte sich nicht nur Christen, sondern auch ein muslimischer Migrant befunden haben. Laut einem Bericht der von der Ordensgemeinschaft "Päpstliches Institut für die auswärtigen Missionen" (PIME) herausgegebenen Zeitung "MissiOnLine" handelt es sich dabei um einen Mann namens Jamal Rahman (Foto unmittelbar vor der Hinrichtung). Der aus einer muslimischen Familie stammende Äthiopier habe sich selbst als Geisel angeboten, um einen christlichen Freund, der ebenfalls exekutiert wurde, nicht alleine zu lassen.

Rahman scheint in dem von der IS verbreiteten Propagandavideo der Exekution mit Bild und Name auf, heißt es laut dem Bericht, der sich ausgerechnet auf Aussagen eines Mitglieds der somalischen Terrorgruppe Al-Shabaab beruft. Während demnach in somalischen Online-Medien die Version kursiere, Rahman sei unterwegs zum Christentum übergetreten, vertritt "MissionLine" die "plausiblere Ansicht", der Muslime habe sich aus Solidarität zu einem mitreisenden Christen willentlich selbst als Geisel der Jihadisten angeboten - vielleicht in der Hoffnung, durch seine Gegenwart das Leben anderer zu retten. Dies sei dann aber nicht eingetroffen.

Die Geschichte Rahmans erinnert an jene des Universitätsprofessors Mahmoud Al'Asali aus Mosul, der sich in der von der IS eingenommenen Stadt öffentlich gegen die Verfolgung der Christen ausgesprochen und dafür ebenfalls mit seinem Leben bezahlt hatte.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


© 2015 www.kath.net