Finnischer Wahlsieger bekennt: 'Ich lese in der Bibel und bete'

25. April 2015 in Aktuelles


Der Sieger der finnischen Parlamentswahl und voraussichtliche künftige Ministerpräsident Juha Sipilä ist praktizierender lutherischer Christ.


Helsinki (kath.net/idea) Der Sieger der finnischen Parlamentswahl und voraussichtliche künftige Ministerpräsident Juha Sipilä (Foto) ist bekennender lutherischer Christ. Der 53-Jährige Unternehmer gehört zu der pietistischen Bewegung „Rauhan Sana“ (Wort des Friedens). Er führt seit 2012 die liberale Zentrumspartei. Sie erhielt bei der Wahl am 19. April 21,1 Prozent der Stimmen und wurde stärkste Kraft. Die in den 1930er Jahren entstandene Bewegung „Wort des Friedens“ hat rund 7.000 Mitglieder. Nach eigenen Angaben pflegt Sipilä in ihr „viele wichtige lebenslange Freundschaften“. Über seinen Glauben sagte er: „Ich lese in der Bibel und bete.“ Die christlichen Werte seien auch der Grund, warum er sich für Benachteiligte einsetze. Als eine Grundlage der finnischen Gesellschaft bezeichnete Sipilä die Freiheit zu glauben oder nicht zu glauben sowie „mit eigenen Worten seine religiöse Überzeugung auszusprechen, wie man es für richtig hält“. Nach Einschätzung von Beobachtern achtet er jedoch darauf, Politik und Religion nicht zu vermischen. Deshalb spreche er in der Öffentlichkeit nicht viel über seinen Glauben. Sipiläs Zentrumspartei verfügt über 48 der 200 Parlamentssitze. Sie ist auf Koalitionspartner angewiesen. Bisher regierte in Finnland ein Vier-Parteien-Bündnis unter Führung des konservativen Ministerpräsidenten Alexander Stubb.

Sipilä ist seit 1981 mit Minna-Maaria verheiratet. Das Ehepaar hat fünf Kinder. Im Februar starb der jüngste Sohn im Alter von 20 Jahren nach einer Operation. Sipilä äußerte dazu auf seinem Blog: „Dies sind die schwersten Worte, die ich je geschrieben habe.“ Der Politiker unterbrach daraufhin seinen Wahlkampf. Sipilä gilt als bodenständig. „Er ist sehr pragmatisch, kooperativ und gelassen. Er streitet nicht gern“, sagte der Politikwissenschaftler Markku Jokisipilä (Turku).

Foto Sipilä © Wikipedia/Ppntori
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