Sexualmoral in Schulen: Unterstützungs-Picknick für US-Erzbischof

20. Mai 2015 in Chronik


Der Erzbischof von San Francisco erwartet von den Bewerbern für Lehrerposten kirchlicher Schulen, dass sie der katholischen Sexuallehre nicht öffentlich widersprechen. Dafür steht er in heftiger öffentlicher Kritik auch seitens der Politik


Washington (kath.net/KAP) Im Streit um eine Richtlinie der Erzdiözese San Francisco, die Lehrer kirchlicher Schulen zur Unterstützung der kirchlichen Morallehre verpflichtet, haben am Samstag hunderte Menschen an einem "Solidaritäts-Picknick" zugunsten des Erzbischofs der Stadt, Salvatore Cordileone (Foto), teilgenommen. Der katholische Oberhirte der kalifornischen Stadt war laut Medienberichten auch selbst anwesend, ließ sich fotografieren und dankte den Anwesenden, die allesamt blaue Kleidung trugen, für die Unterstützung. Begleitet war die Veranstaltung im Sue-Bierman-Park von einer Gruppe von Protestierenden mit Regenbogen-Fahnen.

Eine Klausel in neuen Dienstverträgen der Erzdiözese San Francisco erwartet von den Bewerbern für Lehrerposten kirchlicher Schulen, dass sie die katholische Sexuallehre mittragen und ihr nicht öffentlich widersprechen würden. Es sei dies lediglich eine Klarstellung dessen, was schon seit Jahren Praxis sei, argumentierte die Erzdiözese.

Zwei Wochen nach der Bekanntgabe im Februar hatten demokratische Kongressabgeordnete in einem offenen Brief Erzbischof Cordileone dazu aufgefordert, von seinem Vorhaben Abstand zu nehmen, weil es bestimmte Lehrer diskriminieren und ihr Bürgerrecht auf freie Meinungsäußerung, auf freie Wahl des Partners und der Familienplanung beeinträchtigen würde. Auch eine Partei würde keinen Unterstützer der gegnerischen Partei als Wahlkampfmanager einstellen, argumentierte Cordileone daraufhin.

Es folgte im April eine ganzseitige Einschaltung verärgerter Katholiken in der "San Francisco Chronicle": Verlangt wurde von Papst Franziskus eine Abberufung des Erzbischofs, der zu einer "Spaltung" beitrage und von Lehrern Moralvorstellungen verlange, die der individuellen Gewissensfreiheit und dem Arbeitsrecht des Bundesstaates Kalifornien widersprächen. Auch die Befürworter Cordileones machten mobil, ebenfalls mit Zeitungsinseraten sowie mit einer von über 50.000 Menschen unterzeichneten Online-Petition.

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